Freitag, 29. Oktober 2021

Sinuston-Festival: Dunkelwellen

Kai Niggemann & Conni Trieder mit ihrem Programm Dunkelwellen. 

Im dunklen Bühnenkostüm mit glitzernden Punkten stehen Kai Niggemann und Conni Trieder auf der Bühne, Kai Niggemann an den Synthesizern und Conni Trieder mit ihrer Querflöte an den Loop- und Effektgeräten. Und wirken damit wie zwei Zauberer aus dem Auenland. Und irgendwie ist es auch wie zaubern, was sie mit den so unterschiedlichen Instrumenten und Geräten anstellen. Töne, Klänge, Stimmungen. Mal dominieren die trotz des Metalls warmen, harmonischen Töne der Flöte, mal die sphärischen Klangwellen der Synthesizer. 

Plötzlich bricht hartes Schnarren und Knacken den Wohlklang der Musik, so als wäre der Lautstärkeregler des Radios defekt. Ein sehr plötzlicher Einbruch der Außenwelt in die Innenwelt des Lauschens. Vielleicht eine Reminiszens an das Radiohören der Mittel- und Kurzwellenzeit. "Radiohören wie früher, unter der Bettdecke, und den Drehknopf des Radios weiterdrehen, nach fremden Stationen suchen. Und dabei die vielen Interferenzen hören, wenn die Sender ineinander übergehen", so erklärt Kai Niggemann die Idee hinter seiner Musik. Und so summt auch das elektrische Feld aus den Apparaten, ertönen Klänge wie aus dem Bauch einer großen Maschine. 

Conni Trieder spielt ihre Flöte mitunter nur wie darüber hinweg gehaucht, dann scharf metallisch angeblasen. mit "extended techniques", wie sie erklärt, denn "allein schon mit der Flöte kann man so tolle Effekte erzeugen". Das alles dann im Loop vervielfacht. Klänge wie aus einer phantastischen Welt. Am Ende dann leise analoge Windgeräusche der Querflöte, in die hinein ein Satellit Morsesignale sendet. 

Nach dem Konzert gab es noch einige Gespräche zwischen Musikern und Publikum.


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