Freitag, 6. Februar 2015

Faschingskonzert

War seit langem mal wieder beim Faschingskonzert der Schönebecker Kammerphilharmonie. Es ist mal ganz schön, wenn die Klassik nicht so ernst daherkommt. Am schönsten – und am lustigsten – war die Adaption des Kinderliedes "Hänschen klein" im Stil unterschiedlicher Komponisten. Nach Mozart, Beethovens Fünfter und nach mehreren anderen Komponisten fand sich das kleine Hänschen dann zum Schluß in der Halle des Bergkönigs aus Edward Griegs Per Gynt wieder. Ich habe herzlich über diesen Spaß gelacht.
Natürlich gabs daneben auch (die zum Fasching wohl unvermeidlichen) Operettenmelodien. Aber auch da hatte das Orchester auch was seltenes herausgesucht: unter anderem auch von Gerd Natschinski (na, wer von den älteren Jahrgängen kennt den noch aus dem Musikunterricht?). Gastdirigent Reto Parolari aus der Schweiz sagte dazu, er habe ihn grad vor ein paar Tagen getroffen und solle schöne Grüße bestellen.
Parolari hatte auch sein Xylophon mitgebracht und übernahm an zwei Stellen den Solopart.
Als Sängerin kam Marion Bach auf die Bühne, mit kräftiger und ausdrucksstarker Stimme und nebenbei auch komödiantisch durch das Programm führend. Nur schade, daß dabei die Technik, gelinde gesagt, alles andere als optimal war. Ich weiß nicht, ob es am Headset lag, am Verstärker, an den zu kleinen Boxen oder an einer Kombination von allem, jedenfalls klang die Stimme vor allem in den Höhen übersteuert und damit sehr unausgewogen. An Marion Bach lag es jedenfalls nicht, denn als sie zu Beginn des Programms in der Rolle einer Touristenführerin in den Saal kam – da noch ohne Mikro – war sie klar und deutlich zu verstehen.
Zum Schluß, bei einer der Zugaben des Konzertes, wurde die Kammerphilharmonie ein wenig zu einer Bigband, mit Retro Parolari als Bandleader, der die einzelnen Orchesterregister in kurzen Soli hervorhob.

Die Schönebecker Kammerphilharmonie, diesmal
kostimiert, auf der Bühne des Tolberg-Saales.
p.s. man verzeihe mir das Handy-Foto. Aber ich kam ja diesmal nicht zum Fotografieren zum Konzert, sondern zum Musikhören.
p.p.s. Apropos fotografieren: man entwickelt ja auch aus fotografischer Sicht einen Blick fürs Licht. Und das Licht im Tolbergsaal ist irgendwie auch suboptimal. Die vorderen Bühnenscheinwerfer sind viel zu nahe an der Bühne angebracht; das Licht fällt beinahe senkrecht auf Sänger, Sprecher oder Dirigenten. Dadurch bleiben die Gesichter weitgehend dunkel, Haar oder Stirn werfen Schatten auf den Rest des Gesichts. Als Künstler würde ich mich dagegen verwahren, so suboptimal ausgeleuchtet auf der Bühne zu stehen. Weiß nicht, wer sich die Installation der Bühnentechnik ausgedacht hat; ein Beleuchter kann daran jedenfalls nicht beteiligt gewesen sein.