Donnerstag, 31. März 2011

Wenzels Gedichtband

Lesung von Hans-Eckardt Wenzel im Magdeburger Literaturhaus: "Seit ich am Meer bin" heißt sein neuer Gedichtband.


Wenzel erlebt man in Magdeburg sonst jedes Jahr im Herbst auf der Bühne der Feuerwache, mit einem neuen Programm, mit der Vorstellung einer neuen CD und gemeinsam mit seiner Band. In der Lesung seiner Gedichte zeigte er sich von einer anderen Seite. So jedenfalls die erste Assoziation, denn allein auf der Bühne und ohne musikalische Begleitung bekommen die Texte ein anderes Gewicht. Einiges war neu: Gedichte, die  (scheinbar) so leicht daherkommen wie Slam-Poetry und dabei doch ganze Geschichten erzählen. Andere wiederum erinnern an die Vergänglichkeit des Lebens, an Krankheit und Tod: Du großer Tod, gefräßig Wesen/ Mit deiner Sense, deinem Besen/ fegst Du die Erde um mich leer. (Wenzel, wirst Du etwa alt?). Schaut man aber zurück, so durchzieht diese leise Melancholie ebenso auch alle bisherigen Platten, hieß doch schon die erste Platte "Stirb mit mir ein Stück". Während in seinen CDs (und den nicht wegzudenkendenen, großartigen Zwischentexten der Live-Auftritte!) immer wieder Wechsel zwischen lustigen und nachdenklich/traurigen Texten auftauchen, so gehört der Gedichtband eher zu Wenzels nachdenklicher Seite. Vielleicht gerade deshalb wert in die Hand genommen und gelesen zu werden.
Wer auf Wenzels Musik hoffte, wurde aber auch nicht enttäuscht: zwischendurch griff Wenzel zu Gitarre und Akkordeon oder setzte sich ans Klavier – manche Gedichte verlangten einfach nach Noten.  

Sonntag, 20. März 2011

Buchmesse

Wie jedes Jahr auf die Buchmesse nach Leipzig gefahren. In diesem Jahr am Samstag, obwohl es an dem Tag besonders voll und trubelig ist (empfehlenswerter ist der Sonntag – auch weil da ab 15 Uhr an den Messeständen Bücher verkauft werden dürfen). Mit müden Füßen heimgekehrt.
Wie in jedem Jahr durch die Messehallen 3 bis 5 gelaufen, die Halle 2 mit den Kinderbüchern können wir schon seit einiger Zeit auslassen. Nicht so unsere Tochter, die genau dorthin ging – aber nicht wegen der Kinderbücher, sondern wegen der vielen Manga-Fans, die sich dort treffen. Natürlich stilgerecht gekleidet.
Warum auf die Buchmesse, wenn es dort so anstrengend ist? Nun, man trifft dort ab und zu bekannte Schriftsteller, kann in Büchern blättern, die man nicht in jeder Buchhandlung findet, kann Lesungen hören, von denen mir noch viel besser als die "großer" Autoren die Lesungen auf der Lesbühne junger Autoren gefielen. So voller Witz und Ideen sprühend, daß es eine Freude war zuzuhören.

Donnerstag, 17. März 2011

Wahl-O-Mat

Bei der letzten Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im Jahr 2006 war der Wahl-O-Mat ein nützliches Spielzeug, um anhand einer Liste von Thesen seine eigenen politischen Auffassungen mit denen der Parteien zu vergleichen. Für die bevorstehende Landtagswahl 2011 hat die Landeszentrale für Politische Bildung Sachsen-Anhalt die Erstellung des Wahlomaten abgelehnt. Wie in der Presse zu erfahren war (eine offizielle Stellungnahme Sachsen-Anhalts gibt es dazu nicht), wurde dies mit der Beteiligung der NPD an den Wahlen begründet, die man ansonsten gleichfalls hätte mit aufnehmen müssen. Für mich ist das "Feigheit vor dem politischen Feind". Der Demokratie hätte eine offene Auseinandersetzung mit den oft harmlos daher kommenden Thesen der Rechten besser zu Gesicht gestanden als dieser Rückzug aus der politischen Diskussion.

Sonntag, 13. März 2011

Beach Wadiya

Zum Schluß der Reiseberichte aus Sri Lanka gibt es eine Restaurantempfehlung. An meinem letzten Abend in Colombo ging es noch einmal in das Beach Wadiya – ein Seafood-Restaurant, in dem Ralf und ich bereits vor ein paar Tagen waren. Unweit des "The Station" vom ersten Tag, aber mit einer um Größenordnung besseren Küche. Vermutlich (soweit man das nach diesem nur kurzen Aufenthalt beurteilen kann) ist es Colombos bestes Seafood-Restaurant. Auf meine Frage nach der Karte kam der etwas schweigsame Kellner mit einem Teller, sagte "you can have this, this or this" und zeigte dabei auf einen darauf befindlichen Fisch, Hummer und Krabben. Ich entschied mich für den sehr frisch glänzenden Fisch. Einen Mullet, wie er mir auf Nachfrage sagte, eine Meer-Äsche. Der Fisch wurde dann frisch gegrillt an den Tisch gebracht und entgrätet. Ich ließ ihn mir schmecken (war natürlich mehr als ich essen konnte, und so bekam auch die Restaurantkatze, die an meinem Tisch wartete, noch etwas ab).
Zum Restaurant geht es über die Schienen der an der
Küste entlangführenden Eisenbahnstrecke. Vor dem
Überqueren unbedingt schauen, ob ein Zug kommt!
Ein letzter Blick auf den Indischen Ozean. Die Sonne ist
bereits untergegangen und im roten Licht der 
Abenddämmerung rauschen die Wellen
leise an den Strand. 
Übrigens kann es empfehlenswert sein, vorher telefonisch einen Tisch zu bestellen, denn nur mit gutem Zureden bekam ich noch einen Platz. Das Restaurant sei schon für eine größere Gesellschaft gebucht, hieß es erst. Und in der Tat füllten sich alle vorhandenen Tische recht bald.
Das hier noch leere Restaurant vor dem dem dunklen
Nachthimmel, im Hintergrund das Hotel Global Towers
Im Restaurant findet man Fotos von prominenten Gästen – und vom Tsunami, der im Dezember 2004 auch Sri Lanka heimsuchte. Eine Markierung knapp unter dem Türsturz zeigt an, wie hoch das Wasser hier stand.
Am Abend fing es kräftig zu regnen an, und so ging es im Dreirad diesmal mit heruntergerollter Seitenplane zurück.
Wer mal nach Colombo kommt: das Beach Wadiya findet man in Station Avenue 2 in Colombo 6.

Bäume und Lianen

Im tropischen Klima gibt es auch in der Stadt tropische Pflanzen. So wie diese Lianen, die Bäume überwuchern und deren Luftwurzeln fast bis auf die Straße herunterhängen.
Aber im Prinzip ist die gesamte Stadt voller Grün, Häuser mit Pflanzen, Gärten, Parks...

St Anthony's Church

St Anthony's Church ist eine der christlichen Kirchen Colombos, in der Altstadt neben dem Hafengelände. Das im allmählich dunkel werdenden Abendhimmel neon-leuchtende Kreuz ist für unsere europäischen Augen etwas ungewohnt, ebenso wie die Deckenventilatoren, die die warme Luft umwälzen. Am Abend war die Kirche bis zum letzten Platz mit Gläubigen gefüllt, die eine katholische Messe feierten. Mit viel Weihrauch und für uns ungewohnt klingenden Kirchenliedern.

Hindu-Tempel

Inmitten enger Altstadtstraßen kommt man immer wieder an kleinen Tempeln vorbei, wie an diesen Hindutempeln in der Sea Street. Die Eingangsportale sind über und über verziert mit Götterdarstellungen. Wegen eines hinduistischen Feiertages sind die Tempel geschmückt und am Abend voller Gläubiger.
New Kathiresan Kovil
Bananenstauden schmücken
den Eingang
Der Tempel ist am Abend voller Gläubiger.
Hindupriester mit freiem Oberkörper vollziehen
eine Zeremonie mit Feuer und Weihrauch.
Ein weiterer Hindutempel in der Sea Street

Freitag, 11. März 2011

Lkw

Sehenswert sind die vor allem auf dem Land verbreiteten alten Tata-Lastkraftwagen mit ihrem bunt bemalten Holzaufbau und der offenen Fahrerkabine. Hier warten sie im Gewerbeviertel Colombos darauf, beladen zu werden.

Internetcafé

Internet browsing – diese Aufschrift findet man oft in Colombo, aber auch in kleineren Städten, durch die ich kam. Dort kommt man einigermaßen preiswert ins Netz, vor allem verglichen mit den 75 Dollar pro Woche, die das Hotel von mir für den Internetzugang zusätzlich haben wollte.

Colombo Altstadt

Vom Nachmittag bis zum dunkelwerden durch Colombos Altstadt gelaufen. Die Altstadt besteht aus dicht an dicht liegenden alten Häusern, in fast jedem Haus befindet sich ein Geschäft, ein Restaurant oder eine Werkstatt. Durch die engen Straßen wälzt sich dichter Verkehr – vor allem die Dreiräder, und sehr viele Fußgänger. Das Leben spielt sich förmlich auf der Straße ab, überall wird gekauft, gehandelt, gegessen, erzählt.

Donnerstag, 10. März 2011

Colombo kolonial

Gleich hinter dem Hotel und dem World-Trade-Center beginnt der koloniale Teil der Altstadt Colombos. Ehemals mondäne Bauten, Kaufhäuser, Hotels, einige auch heute noch recht gut erhalten, andere werden gerade renoviert.
Die Zwillingstürme des WTC, im
übertragenen Sinn auch etwas
koloniales (ansonsten aber durchaus
praktisch, z.B. mit Postamt)
City Hotel gegenüber dem WTC
Der Clock Tower, ein alter Leuchtturm
(im high security area des Regierungsviertels)
Die York street
Das Stammhaus der Kaufhauskette Cargills
Auf dem alten Ladenschild links steht:
Cargills Ceylon Limited:
licensed to sell foreign liquor and arrack.
(und tatsächlich bekommt man dort auch
alkoholische Getränke zu kaufen)
und auf dem rechten Schild:
Dispensing drugs, toilet requisites,
perfumery, optical goods
Grand Oriental Hotel
Das Lake House, ebenfalls ein alter Kolonialbau