Sonntag, 30. Dezember 2012

Wintersonne

Kurz vor dem Jahreswechsel scheint die Sonne vom blauen Himmel. Mit etwa zehn Grad ist es beinahe frühlingshaft warm.

Zum Vergleich noch die beiden Fotos vom 9. und 16. Dezember, aufgenommen vom selben Kamerastandpunkt.

Montag, 24. Dezember 2012

Frohe Weihnachten!

Der Weihnachtsbaum ist aufgestellt und geschmückt.


Unsere besonders herzlichen Weihnachtsgrüße gehen in diesem Jahr nach Japan (wo der Heiligabend jetzt schon fast vorbei ist).

Sonntag, 16. Dezember 2012

Sonntag, 9. Dezember 2012

Advent auf der Wasserburg

Am zweiten Advent fand auf der Wasserburg Gommern ein kleiner Weihnachtsmarkt statt. Es gab Glühbier (eine echte Empfehlung!) und weitere Leckereien – und ein buntes Programm mit Handwerkern und Mittelalterdarstellern. Und das alles im Schnee: mit bester Adventsstimmung.

Schnee auf dem Acker

Am morgen hat es richtig schön geschneit, selbst der grobschollig gepflügte Acker ist fast vollständig mit Schnee bedeckt.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Topinambur

Im Frühjahr bekam ich von Rainer ein paar Knollen Topinambur, die er von der Grünen Woche mitgebracht hatte. Sollte man essen können. Also rein in die Erde damit. Nach kurzer Zeit wuchsen erste Pflänzchen, die dann zu 1,50 Meter hohen und 80 Zentimeter breiten Büschen wurden.
Heute war Ernte. Ich war schon etwas neugierig darauf, was mich da erwartet. Dicht unter dem Boden gab es Wurzelausläufer mit bis zu fünf Zentimeter großen weißen Knollen. Je Pflanze etwa 1,5 Kilogramm.

Die Knollen kann man roh essen, habe es gleich probiert. Von der Konsistenz her würde ich die Knollen am ehesten mit Radieschen vergleichen, der Geschmack ist leicht nussig. Den zu Topinambur im Internet zu findenden Informationen zufolge ist Topinambur vitaminreich. Also eine gute Ergänzung zum Essen. Und auch im Winter verfügbar, da er in der Erde bis zu -30 °C frosthart ist. Was ich allerdings erst zu spät las: nach der Ernte halten sich die Knollen nicht allzulange, am besten noch in einer Erdmiete. Also ab zurück in die Erde damit...

Dienstag, 30. Oktober 2012

Kamera am Geldautomaten

Wovor die Polizei immer warnt, habe ich kürzlich an einem Geldautomaten der Sparkasse in Tharandt entdeckt: eine Kamera neben dem Eingabefeld für die Geheimzahl:
Da kann man schon ins Grübeln geraten...

Montag, 29. Oktober 2012

Winter in Tharandt

Ein Ausflug nach Tharandt führte plötzlich mitten in den Winter. Ein Tiefdruckwirbel brachte dort mehr als zehn Zentimeter Neuschnee. Die Bäume hatten teilweise sogar noch ihr Laub, was zu einigem Schneebruch führte (weil sehr viel Schnee in den Kronen liegenblieb).

Samstag, 13. Oktober 2012

Kürbissuppe

Ein ganz leckeres Rezept für Kürbisse: Kürbissuppe. Aus dem Kürbis (entweder ein ganzer Hokkaido oder ein Stück von einem großen Kürbis) werden die Kerne entfernt. Bei Hokkaidos kann man die Schale beim Kochen dranlassen, bei anderen Kürbissen muss die Schale abgeschnitten werden. Der Kürbis wird in Würfel geschnitten und gemeinsam mit ein paar Kartoffeln, evtl. auch mit ein paar Mohrrüben, sowie mit etwas Suppengrün, Sellerie und so, in einer Brühe bzw. in Wasser mit Brühpaste gekocht. Alternativ können als Grundlage auch Zwiebeln in Öl angebraten und mit Wasser aufgegossen werden. Wenn Kürbis und Kartoffeln weich sind, dann wird alles mit dem Pürrierstab fein pürriert und mit Gewürzen wie z.B. etwas Pfeffer oder Curry abgeschmeckt.

Zubereiten und anrichten kann man die Kürbissuppe wahlweise ganz vegetarisch, auch mit einer darüber gestreuten Körnermischung, oder auch herzhaft mit gebratenem Speck oder gebratenen Würstchenstücken (wie auf dem Foto). Verfeinern kann man sie beim Servieren entweder mit Kürbiskernöl (Foto) oder mit einem Schuß süßer Sahne.

Dazu paßt ein trockener Rotwein, im Bild ein trockener Spätburgunder. Detzemer Würzgarten aus der Mosel-Saar-Ruwer-Region.

Kürbisernte

Heute haben wir das schöne trockene Herbstwetter genutzt, um die Kürbisse zu ernten. Insgesamt kamen heute 12 große Kürbisse und ca. 50 Hokkaidos (darunter allerdings einige sehr kleine) zusammen. Bereits vor einigen Tagen hatten wir einige Kürbisse da- und dorthin gegeben, insgesamt also eine schöne und reiche Ernte. Da kann der Winter kommen. Heute gabs schon mal die erste Kürbissuppe. Und ein paar Gläser Kürbismarmelade stehen auch schon auf dem Küchenschrank.


Mittwoch, 3. Oktober 2012

Bodenfräse

Vor ein paar Tagen kam das neue Ackergerät, eine über die Zapfwelle angetriebene  Bodenfräse (BF95 von Motorgeräte Fritsch aus Schwarzenberg). Nach Zusammenbau (die Halterung für den Oberlenker mußte noch angeschraubt werden) und Auffüllen von Öl ins Getriebe und in den Kettenkasten konnte es losgehen.


Na ja, noch nicht gleich. Die Unterlenker des TZ4K14C waren zu kurz. Metallbau Puder aus Elbenau half mit zwei Flacheisen entsprechender Länge. Aber dann konnte es wirklich losgehen. Erster Einsatz: Vorbereiten des Rasens. Die Fräse funktionierte gut, zerkleinerte den schweren Lehmboden in kleine Krümel und hinterließ einen sehr lockeren Boden. So locker, daß selbst die Katzen tiefe Spuren hinterließen. Die Fräse ist angegeben mit 12-20 PS Antriebsleistung, und in der Tat hatte der kleine Trecker mit 14 PS kräftig zu arbeiten. Auf den Bildern vielleicht an der Wolke aus dem Auspuff zu erahnen.

Sonntag, 19. August 2012

Es ist Erntezeit

Nach und nach kommen die Kartoffeln aus dem Boden – hier auf dem Foto die Reihen von Adretta. Die breitblättrige Kartoffelhacke glänzt von der Arbeit der letzten Tage. In dem Lehmboden hatte sie kräftig zu tun – jetzt käme ein Kartoffelroder für den Trecker ganz recht (muß mal bei der MTS danach fragen).

Außerdem haben wir gestern keine Zucchini abgenommen. Und das hat man nun davon: jetzt sind es gleich zwei Körbe voll.

Mittwoch, 15. August 2012

Kartoffelverkostung

Eine Weinverkostung ist ja schon was alltägliches - warum nicht mal eine Kartoffelverkostung, dachten wir uns. Gesagt, getan. Einmal durch den Kartoffelkeller (für die schon abgeernteten Sorten) bzw. durch den Kartoffelacker, auf dem auch noch was wächst, und schon kamen sieben Sorten zusammen. Von denen wir jedoch nicht alle namentlich kannten - ein paar bekamen wir von Nachbarn im Frühjahr mit einem "probier doch diese mal" rübergereicht.
Zum Test kamen die fingerförmigen Pink fir Apple, die innen kräftig blauen Blue Salad Potatoe, die mehligkochende "Standardkartoffel" Adretta, Karlena und die Frühkartoffel Solist sowie zwei aus Island stammende Sorten, eine mit blauer und eine mit roter Schale, in Töpfe und dann später teils als Salzkartoffeln, teils als Pellkartoffeln auf den Tisch.
Dann wurde reihum gekostet und die Sorten nach Geruch, Geschmack und Konsistenz beurteilt (natürlich mit Zettel und Stift neben dem Teller). Ein großer Unterschied wird immer zwischen mehlig- und festkochenden Kartoffeln gemacht und der kann fast bis zur Glaubensfrage ausdiskutiert werden. Wir jedenfalls stimmten darin überein, daß mehligkochende Kartoffeln die besten sind (mal von der Zubereitung von Kartoffelsalat abgesehen). Die auf den Punkt gekochte mehlige Kartoffel entfaltet eben ihren Geschmack viel intensiver (vielleicht auch weil sich das salzige Kochwasser in dem mehligen Äußeren festsetzt) und sie nehmen viel besser die Soßen auf. Und wem schon mal eine festkochende Kartoffel beim Zerdrücken mit der Gabel vom Teller geflutscht ist, hat einen weiteren Grund, mehligkochende zu bevorzugen.
Gekostet wurden die Kartoffel pur (nur mit etwas Salz), die leckere Gemüsepfanne gab es erst nach dem Geschmackstest dazu. Der Favorit im Geschmack war die (halbfeste) Solist, gefolgt von der sehr mehligen, fast von allein auseinanderfallende Karlena und der Adretta. Eine lustige Gestalt hatten die Pink fir Apple, wegen ihrer länglichen Form mit den vielen Auswüchsen. Wegen der Form nur als Pellkartoffel nutzbar, sehr fest und deshalb gut für Salat geeignet. Mit einem für den Zweck passenden kräftigen Geschmack. Die Blue Salad Potatoe entsprachen zweifach auch ihrem Namen: eine halbfeste Kartoffel, die im Salat durch ihre blaue Farbe auffällt. Leider verblaßt das kräftige und schöne Lila der Kartoffel beim Kochen zu einem etwas hellerem verwaschenen Blau.

Die Verkostung war jedenfalls ein schöner Spaß am Sommerabend, zeigte aber zugleich auch die großen Unterschiede zwischen den Sorten – die sich beim Kauf der Kartoffeln im Supermarkt meist auf die Wahl zwischen "überwiegend fest kochend" und "überwiegend mehlig kochend" beschränken. Und machte neugierig auf vielleicht im nächsten Jahr wieder andere Sorten.

Freitag, 3. August 2012

Mini DSO – Spielzeug für Elektrotechniker

Schnell mal das eben angekommene Mini-"DSO" ausgepackt. Ein niedliches kleine Gerät, dem man die (vermutliche) Herkunft der Hardware ansieht. Ein MP3- und Video-Player im Format von 105 x 53 x 9 Millimeter, mit einem 57 x 43 Millimeter kleinen Bildschirm. Die Bedientasten sind noch mit Symbolen wie Play/Pause oder Vorlauf/Rücklauf beschriftet. Die Verarbeitung ist aber einigermaßen ordentlich, und für den Anschluss der mitgelieferten x1/x10-Meßspitze gibt es eine koaxiale MCX-Buchse (mit einem winzigen Kopfhörersymbol daneben). Praktischerweise gibt es einen eingebauten Signalgenerator für einen ersten Test - der Ausgang des Signalgenerators ist die Stelle, an der sonst an tragbaren Geräten die Handschlaufe angeknotet werden kann.

Um mich nicht auf den eingebauten Signalgenerator zu verlassen, der nicht besonders scharfe Rechtecksignale zu erzeugen schien (was aber nachträglich betrachtet auch an der Messung gelegen haben kann), habe ich das Oszi an einen separaten Signalgenerator angeschlossen. Zum Vergleich den großen Bruder des Mini-DSO danebengestellt und parallel an die Messleitung gehängt.

Den technischen Daten nach verfügt das Oszilloskop über eine Bandbreite bis 1 MHz. Vermutlich ist aber weit darunter bereits Schluß.

Zuerst mal ein paar Rechtecksignale erzeugt – Bei 10 kHz sieht das Signal noch ganz ordentlich aus. Bei 50 kHz sind die Flanken schon deutlich abgeschrägt, aber noch als Rechteck brauchbar. Bei 100 kHz ist eher ein Trapez zu erkennen und spätestens bei 200 kHz ist aus dem Rechteck ein Dreieck geworden. Gegenüber dem Dreieck bei 200 kHz ist kein Unterschied zu erkennen. Anscheinend ist der angegebene Datenblattwert von 1 MHz die Abtastrate. Dann ist auch klar, daß das Ergebnis zwangsläufig so ausfallen muß.

Aber bis 100 kHz mißt das Gerät einigermaßen. Auch die Spannungen stimmten relativ gut mit dem Referenzgerät überein. Das Mini-DSO verfügt über vieles, was man von einem DSO erwartet: unterschiedliche Triggerfunktionen (den Triggerzeitpunkt kann man aber, soweit ich gesehen habe, nicht verstellen), Cursormessung, Anzeige von Spannungen, Zeiten, Frequenzen. Am Bildschirm werden jeweils nur wenige Messwerte (es ist einstellbar, welche) angezeigt. Es gibt noch einen Anzeigemodus, bei dem alle verfügbaren Werte angezeigt werden, dann allerdings über das Signal übergeblendet.

Man kann Messungen auf einer Mini-SD-Karte speichern. Das konnte ich aber noch nicht testen. Eine Anleitung wurde nicht mitgeliefert (es gibt irgendwo im Netz eine). Die Bedienung ist aber selbsterklärend und schnell verstanden, die jeweiligen Einstellungpunkte (die Spalte von jeweils zwei Buchstaben am rechten Bildschirmrand) werden für kurze Zeit am Bildschirm als Text angezeigt.

Die Gerätesoftware ist open source und liegt unter code.google.com/p/dsonano, dort gibt es auch ein Mini-Handbuch.

Fazit: Man bekommt für 65 EUR das was man bezahlt hat. Ein überaus handliches Gerät, das für schnelle Messungen zwischendurch, im Bereich bis 100 kHz, durchaus seine Berechtigung hat. Wunder kann man davon natürlich nicht erwarten.

Erhältlich ist das Gerät z.B. bei Amazon oder Ebay unter den Suchworten wie Mini DSO, DSO 201, DSO nano. Es gibt inzwischen eine Nachfolgeausführung, bei die Meßsignale über einen 3,5-Millimeter-Klinkenstecker statt des MCX-Steckers angeschlossen sind (Achtung: ein Klinkenstecker kann beim Anstecken die angeschlossene Spannung kurzschließen) und statt der Oszi-Tastspitze nur zwei Mini-Meßklemmen geliefert werden ("DSO nano v2").

Rechteck 10 kHz
Rechteck 50 kHz
Rechteck 100 kHz
Rechteck 200 kHz
Dreieck 200 kHz
Dreieck 100 kHz
Sinus 10 kHz
Messwertanzeige

Dienstag, 10. Juli 2012

TFF 2012 – mein Fazit

Das Festival ist vorbei, spät in der Nacht ging es zurück nach Hause – mit dem Kopf voll Musik. Noch jetzt, am Tag zwei nach dem Festival klingt einiges an Musik nach, und während ich diese Zeilen schreibe, läuft die CD von Chumbawamba, einem meiner (wenn nicht sogar dem) diesjährigen Festivalfavoriten.

Es waren wieder dreieinhalb Tage voller Musik, mit einer großen musikalischen Vielfalt. Die Musiker, die gute Musik mit interessanten Texten, oft auch mit politischen Aussagen verbanden, gefielen mir am meisten. So wie eben Chumbawamba. Und natürlich der diesährige Ruth-Preisträger Hannes Wader, der als lebende Legende auf der Bühne stand. Aber auch die Tänze waren immer sehenswert und mitreißend. Sowohl auf der großen Bühne, mit fast schon akrobatischer Meisterschaft als auch im Tanzzelt, wo man (sogar ich als vorgeblicher Nichttänzer!) nicht anders konnte als mitzumachen. Und es bleibt (auch beim nachträglichen Blick auf den Zeitplan) wie in jedem Jahr ein Gefühl zurück, wahrscheinlich ebensoviel verpaßt zu haben, wie man gesehen und gehört hat. Alles auf einmal ging einfach eben nicht. Manches wurde gezielt angesteuert, anderes eher im Vorbeigehen und zufällig gehört. Aber: egal welche Musik, es war alles interessant, die Organisatoren hatten ein gutes Händchen bei der Auswahl und Programmgestaltung.

Überschattet wurde das Festival am Freitag vom Herzinfarkt des Konzertina-Spielers Horst Voit auf offener Bühne, während er beim Konzert der Magic Concertinas spielte. Glücklicherweise waren im Publikum auch einige Ärzte anwesend, so daß durch sofortige Hilfe sein Leben gerettet werden konnte. Und als nachträglich eingefügter Eintrag dazu: Wolfgang Meyring sagte in der Tonart vom 16. Juli im Deutschlandradio Kultur, daß sich Horst Voit inzwischen auf dem Weg der Besssererung befinde.

Nicht ganz unwichtig (wenn auch nicht in der Hand des Veranstalters liegend): in diesem Jahr paßte das Wetter: es regnete zwar, aber nur einmal und nur kurz während der Konzerte, ansonsten nur vormittags, als man unter dem Caravan-Vordach das Ende des Regens abwarten konnte.

Die Ton- und Lichttechnik war auf fast allen Bühnen sehr gut, ein herzlicher Dank auch an die Techniker. Nur die Bühnen im Handwerkerhof und an den Bauernhäusern im Park waren eine Zumutung, für die Zuhörer, die dort nichts verstehen konnten, aber sicher ebenso auch für die Musiker: solche miserablen Auftrittsorte hat niemand verdient.

Montag, 9. Juli 2012

TFF 2012 – nebenbei gesehen

Noch ein paar Eindrücke vom TFF 2012 abseits der Konzerte:

Beim Aufstieg zur Burg kamen wir oft bei Elmo vorbei, dem sehr verschmusten Kater, der sich anscheinend extra vor sein Gartentürchen legte, um sich seine Streicheleinheiten zu sichern. Später hatte er genug und schlief zusammengerollt – keine Chance ihn durch Rufen und Locken munterzubekommen.


Ein Junge balancierte mit seinem Einrad auf dem Geländer der Fußgängerunterführung zwischen Caravanplatz und Innenstadt. Wo man bestenalls noch auf den Füßen balancieren würde, fuhr er mehrere Meter weit auf dem Geländer und sprang als er davon abkam, noch mitsamt dem Einrad, ohne abzusteigen, runter auf den Gehweg. Was man auf dem Foto nicht sieht: unterhalb des Geländers geht es einen weiteren Meter abwärts. Chapeau!


Zum Umfeld des TFF gehören auch Artisten, so wie zwei Feuerzauberer, die das Dunkel des Parks mit ihen Flammen erhellten.

Feuerzauber

Sonntag, 8. Juli 2012

TFF 2012 – der Sonntag

Am Sonntag merkte man schon die etwas müden Füße. Dennoch mußten sie nach einem erholsamen Schlaf wieder ihren Dienst tun. Es ging rüber zur Stadt, woe Maik Mondial auf dem Schulplatz Balkan-Beats und Polkaklänge spielten.


Danach rüber zur Kirche, um Skáidi zu hören, ein sehr interessantes Zusammenwirken der samischen Sängerin Inga Juuso und dem norwegischen Bassisten und Sänger Steinar Raknes. Die samischen Gesänge, die Joikis, stammen aus einer für uns völlig fremden Sprachwelt und wirken lediglich über ihren Klag und ihre Sprachmelodie. Dabe klingen sie ein wenig nach schamanischen Obertongesang, was vielleicht auch einer ihrer Ursprünge sein mag. Raknes' nach Bob Dylan klingende Stimme mit den englischen Texten schien eine Art Übersetzung der Joikis zu sein, vielleicht auch eine Wechselgesang, jedenfalls schien der Sinn der Joikis auf eine eigenartige schöne Weise verständlich.


Zurück an die Konzertbühne im Park, dort spielte Holly Geraghty (harp, conc) mit ihrem Trio, mit Jonathan Roche (acc) und Mat Griffin (g). Drei noch recht junge Musiker, die die irischen Melodien mit Können und Leidenschaft spielten. In ihren Moderationen zwischendurch ließen sie auch regionale Eigenarten erkennen, bis hin zum Erläutern von Rivalitäten zwischen den benachbarten Orten, aus denen sie stammen.


Auf der großen Bühne nochmal Yi Jia Ren mit ihren eigenwilligen chinesischen Instrumenten und Tönen.


Kurz nochmal hoch zur Burg, um den schon müden Füßen etwas Arbeit zu geben und Alison Krauss & Union Station zu hören. Traditionelle amerikanische Bluegrass-Musik.


Zurück im Park kurz an der großen Bühne bei Les yeux d' la tete reingehört, schwungvolle französische Musik, irgendwo zwischen Chanson, Musette und Jazz.


Zum Erlebnis wurde der Auftritt von Chumbawamba, einer Band aus Leeds in England, die akkuraten Gesang mit politisch anspruchsvollen, links einzuordnenden Texten verbindet. Dabei nehmen sie durchaus auch aktuelle Strömungen auf's Korn, wie beispielsweise bei "Add me as a friend", ohne aber darüber die wichtigeren politischen Inhalte zu vergessen. So wie beim Song "torturing James Hetfield", in dem sie die Verwendung von Musik der Band Metallica zum Foltern von Gefangenen in Guantanamo ebenso anprangern wie die Unterstützung dieses Mißbrauchs von Musik durch den Metallica-Sänger James Hetfield.
Erst einige Tage nach dem TFF erfuhr ich, daß Chumbawamba, die auf dem TFF 2012 ihr 30jähriges Jubiläum feierten, inzwischen ihre Auflösung bekanntgegeben abe, daß mein erstes Chumbawamba-Konzert also auch mein letztes gewesen sein soll. Schade!


Auf dem Rückweg zum (zwischenzeitlich bereits zur Abfahrt fertiggemachten) Wohnmobil noch ein ganz kurzer Stop an der großen Bühne im Heinepark, wo das allerletzte Konzert des TFF begann, mit Gentleman & The Evolution, einem deutschen Reggae-Musiker. Mit der Musik hieß es dann endgültig Abschiednehmen vom TFF – bis zum TFF 2013.