Dienstag, 15. August 2017

Thees Uhlmann: Sophia, der Tod und ich

Es klingelte an der Tür, und im Treppenhaus roch es nach frisch gebrühtem Kaffee. Vor der Tür steht der Tod. Mit dieser Konstallation, die sich eigentlich erst im dritten Kapitel offenbart, beginnt das Buch von Thees Uhlmann. Ein auch vom Tod nicht vorhersehbarer Zufall ("Niemand stört mich bei meiner Arbeit, das ist nicht vorgesehen") führt dazu, dass der Tod den Helden des Buches nicht nach den von ihm genannten drei Minuten mitnimmt, sondern für eine auch ihm nur ungefähr bekannte Zeit selbst auf der Erde, im Leben bleibt. Und mit ihm auf eine Reise geht. Das Road-Movie, das der Roman nebenbei auch noch ist, nimmt den Leser mit in die norddeutsche Provinz und in eine ganz normale Lebensgeschichte des Helden, der sich eher so durch den Tag treiben lässt.


Donnerstag, 3. August 2017

Der eingebildete Kranke

Der eingebildete Kranke hatte heute seine Magdeburger Premiere. Das Poetenpack aus Potsdam führte das Schauspiel von Moliere als diesjähriges Sommerstück in der Magdeburger Möllenvogtei auf. Es war bestes Premierenwetter für dieses Open-Air-Stück. Vom Wind war in dem kleinen Garten hinter den dicken Mauern der Magdeburger Festungsanlagen nichts zu spüren, die letzten Wolken verzogen sich und unter blauem Himmel waren die lauten Rufe der Falken des Magdeburger Domes zu hören.

Das Liebesduett von Angélique und Cléanthe

Mit dem Liedtext "Was ist des Doktors größte Not / die Gesundheit und der Tod" kam das Ensemble auf die Bühne, in Kostümen, die das Stück irgendwo in seiner Entstehungszeit ließen. Als Dekoration brauchten die Potsdamer Schauspieler diesmal nicht mehr als einen mit Leuchtgirlanden versehenen leeren Würfel und eine Reha-Badewanne. Diese diente vor allem als Bett von Argan, dem eingebildeten Kranken, einem leidenschaftlichen Hypochonder ("O je, meine Schwäche wird schon wieder stärker").