Samstag, 8. April 2017

Passionskonzert

Heute fand in der Schönebecker St.-Johannis-Kirche ein Passionskonzert statt, zu dem sich die Schönebecker Kantorei Unterstützung von Instrumentalisten gesucht hatte.
Schönebecker Kantorei
Streichorchester der Kantorei
Susann Beyer – Klavier, Orgel
Ronny Boer – E-Gitarre
Conrad Steinhoff – E-Bass
Vincent Thorrmann – Schlagzeug
Ulrike Miseler – Gesang
Carsten Miseler – Gesamtleitung
Götz Beyer – Lesung

Das von Carsten Miseler geleitete Konzert begann mit Vokalmusik aus dem frühen 16. Jahrhundert, später kam noch das Streichorchester hinzu. Als Bachs Choräle aus der Johannespassion erklangen, reichten die ersten Töne, um in die Stimmung der Passionsmusik einzutauchen. „Passion bedeutet Leiden, bedeutet aber auch Liebe“, sagte Pfarrer Götz Beyer. Das bestimmte auch die Auswahl seiner Texte, die er zwischen den Musikstücken las, Lyrik aus der Zeit der Romantik oder Briefe aus biblischen Zeiten.

Den Klängen der Barockzeit setzte Carsten Miseler in seinem Programm moderne Kirchenmusik entgegen. Für die Aufführung der 2012 von Michael Schütz (Jahrgang 1963) komponierten Messe für Chor, Streichorchester und Band hatte er sich junge Musiker an E-Bass, E-Gitarre und Schlagzeug auf die Bühne geholt. Es war ein großartiges Klangerlebnis, als die modernen Instrumente die alten lateinischen Gebetstexte intonierten. Dabei blieb die Musik eine durchaus rhythmisch und in Teilen modern klingende, insgesamt jedoch sinfonisch gedachte Adaption Alter Musik, bei der sich im „Dona nobis pacem“ Tradition und Moderne wieder trafen. „Dabei hatten wir das zur Messe gehörende Gloria wegen der Passionszeit heute gar nicht mit aufgeführt. Das hätte dann so richtig kräftig geklungen“, sagte Carsten Miseler und machte neugierig auf die erneute Aufführung in Barby (am 13. Mai in der St.-Marien-Kirche): „dann werden noch die Bläser und ein Kinderchor dabei sein“.

Den Abschluß des Konzertes bildete ein von einem leisen Orchestervorspiel mit düsteren Streicherklängen eingeleitetes schwermütiges Abendlied. „Auch das gehört zur aktuellen Zeit des Kirchenjahres“, erklärte Carsten Miseler seine Musikauswahl, „auch Leid und Tod müssen wir in der Musik zulassen, beides gehört zum Leben wie auch die frohen Töne“.


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