Freitag, 24. Januar 2014

Bildermüll von Blogger + Picasa

Vor kurzem berichtete ich über ein Konzert im Magdeburger Forum Gestaltung und ärgerte mich hinterher darüber, daß Googles Bloggingplattform die hochgeladenenen Bilder vermanscht. Blogger läßt automatisch die Fotosoftware Picasa darüberlaufen, um die Fotos zu optimieren. Wobei "optimieren" das falsche Wort ist – es läuft eher auf ein verschlimmbessern heraus. Wie ich dann nachträglich feststellen konnte, ist das bereits seit September so. Nur fällt es bei halbwegs gleichmäßig belichteten Fotos nicht so auf.

Wenn die Fotos aber große dunkle Flächen haben, dann werden die Bilder beispielsweise aufgehellt, oder  bei dominierenden hellen Flächen werden diese abgedunkelt, ab und zu auch die Farbabstimmung verändert. Bei den Konzertfotos sah das beispielsweise so aus (die Unterschiede sieht man vor allem in der Vollbild-Ansicht):
Zugegebenermaßen waren es schwierige Lichtverhältnisse (gelbes Licht als Beleuchtung auf der Bühne ist für den Fotografen so ziemlich das ungünstigste überhaupt – da verschwimmen die Gesichter farblich mit dem Hintergrund). Aber mit dem Aufhellen des Fotos muß irgendwo Schluß sein, sonst kommt nur Müll dabei raus.

Hinzu kommt noch, daß die Bilder automatisch komprimiert und damit vermatscht werden, wie bei diesen Schwarzweiß-Fotos von Thomas Holbein deutlich sichtbar, die ich in meinem Jazz-Blog veröffentlicht hatte. Auch da vergleiche man Original und automatische Picasa-Bearbeitung in Vollbild-Ansicht – es ist erschreckend, was da rauskommt, wie Picasa mit der nachträglichen Komprimierung im Original vorhandene Strukturen entfernt.



Nun ist die automatische Nachbearbeitung nicht unbedingt etwas schlechtes – manch Händi-Fotograf ist wohl eher froh darüber, daß es etwas gibt, was die unscharfen und fehlbelichteten Fotos von kleinen Digitalknipsen ohne eigene Kenntnis aufwertet. Und sie entspricht in etwa dem, was man in Bildbearbeitungsprogrammen erhält, wenn man auf "automatisch anpassen" klickt. Nur sollte man diese Funktion auch abschalten können, wenn man die Fotos ohnehin schon selbst nachbearbeitet (gleiches gilt auch für das Hochladen von Fotos zum Ausdrucken – auch dort sollte man die nachträgliche Optimierung ausschalten). Bei Blogger ist das nicht so einfach, denn dort ist die automatische Optimierung hochgeladener Fotos seit September standardmäßig voreingestellt und nicht änderbar. Einziger Ausweg: man wandelt sein Google-Konto in ein Google-Plus-Konto um. Erst dann kann man die automatische Bildoptimierung ausschalten, jedenfalls für die zukünftig im Blog eingestellten Fotos. Und: dann sind auch die Exif-Informationen wieder im Foto enthalten (diese wurden seit September durch Picasa ebenfalls gelöscht).

Optimierungsoptionen in den Einstellungen von
Google + unter https://plus.google.com/settings

Warum man die automatische Optimierung in Blogger nur in Google+ ausschalten kann, weiß ich nicht. Man könnte meinen, Google möchte damit einen Wechsel zu Google+ erreichen. Nur dürfte die Zahl derjenigen doch eher klein sein, die durch die automatische Optimierung genervt sind. Angeblich soll man auch nachd em Abschalten der Optimierung wieder zu Google ohne Plus zurückkehren können, wobei dann die geänderte Einstellung erhalten bleiben soll.

2 Kommentare:

  1. Super!
    Vielen Dank für den Hinweis. Ich hatte mich auch schon sehr gewundert / geärgert!

    Sebastian

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  2. Ein guter Hinweis. Vielen Dank dafür.

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