Dienstag, 7. April 2020

Ölpumpe reparieren

Heute versagte die Einspritzpumpe der Heizung ihren Dienst. Übrigens nach 28 Jahren verlässlichen Betriebs (da kann das schon mal passieren). Heizung und Wasser wurden allmählich kälter. Was tun? Eine neue Pumpe hätte erstens irgendwas um 60 Euro gekostet, hätte zweitens mit allen Verschraubungen angeklemmt werden müssen und wäre drittens nicht sofort zur Hand gewesen. Also ran an die Mechanik. Nun weiß ich auch, wie so eine Pumpe, eine Zahnradpumpe funktioniert, und am Ende war auch alles wieder in Ordnung.

Die Pumpe ist axial hinter dem Lüftermotor des Gebläsebrenners befestigt und wird von diesem über einen Mitnehmer aus Kunststoff angetrieben. Das Lüfterrad (sonst recht leichtgängig) ließ sich von Hand kaum drehen. Bei abgenommener Ölpumpe drehte es sich wieder leicht, also lag der Fehler an der Pumpe.

Die Ölpumpe auf dem Lüftergehäuse. Unten Öl-Zulauf
und -Rücklauf, oben das Magnetventil,
rechts die Leitung zur Brennerdüse.

Hinter dem Deckel liegt als erstes der Ölfilter der Pumpe. Dahinter verbirgt sich der eigentliche Pump-Mechanismus. Dieser ist erstaunlich simpel aufgebaut: zwei Edelstahlscheiben (ca. 4..5 mm dick) mit einigen Kanälen, durch die das Öl strömt. In der unteren Scheibe sitzt in einem kreisförmigen Ausschnitt eine runde Scheibe mit Innen-Zahnkranz. Angetrieben wird diese Zahnscheibe von einem kleinen Ritzel, das vom Gebläse angetrieben wird. Die Zahnscheibe transportiert Zahn für Zahn eine kleine Ölmenge, die durch immer enger werdende Kanäle gedrückt wird. Dadurch steigt mit jeder "Pumpenstufe" der Druck. Eigentlich simpel.

Die Zahnscheibe war schwergängig – vielleicht hatten sich Ablagerungen gebildet, vielleicht war auch Dreck von irgendwoher dazwischen geraten. Sie ließ sich aber von Hand rausdrücken. Scheibe und Bohrung leicht mit dem feinsten Schleifpapier anschleifen (es war nur 180er zur Hand), sicherheitshalber mit Schleifpaste glätten (mangels Elsterglanz nahm ich Zahnpasta 😎 – später fragte mich Sylvia, "wäre nicht auch Ceranfeld-Politur gegangen? Mmh, ja. Hätte vielleicht kräftigere Putzkörper gehabt). Leichtgängigkeit prüfen, wieder zusammenschrauben, fertig.

Übrigens war diese ölige Arbeit wieder ein Fall für pr88. Vor der Arbeit auf die Hände aufgetragen, hinterher nur mit normaler Seife gewaschen – sofort porentief sauber. 

Links die Ölpumpe (Deckel ist bereits abgenommen,
die drei Schrauben halten die beiden Edelstahlscheiben).
Rechts die Befestigung der Pumpe, dahinter sitzt
der Lüftermotor.
Hier sitzt die Zahnscheibe noch in der Aussparung.
Alle Teile einzeln.
Oben links der Ölfilter, rechts der Deckel, in dem
der Filter sitzt.
Explosionszeichnung
der Pumpe
Nun lach doch mal!

2 Kommentare:

  1. Meine 520er exc hat letzten Sommer so ein hässliches Geräusch von sich gegeben darauf hin habe ich eine Motorrevision gestartet.

    Alles wunderbar ist auch sauber angesprungen nur das Geräusch war immernoch da, meiner Meinung nach ist es die Ölpumpe da sie ein wenig Riefen hatte, also im Block und an der Pumpe.

    Da ich kein geld habe für einen neuen Block ist meine Frage kann ich es ausfräsen und eine passende Hülse machen?

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    1. Sorry, habe jetzt erst den Kommentar gesehen. Das hier ist die Ölpumpe einer Heizung. Wie das bei Motorrädern ist, weiß ich nicht.

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