Montag, 9. November 2020

Durch das Ilsetal an den Ilsefällen vorbei zum Ilsestein

Kurz entschlossen einen Urlaubstag eingelegt. Heute, an einem Montag, waren wir fast allein unterwegs. 

An den Ilsefällen

Während unten im Flachland dichter Hochnebel die Sonne verdeckte und das Thermometer nur wenige Grad über Null zeigte, kam bei der Fahrt zum Start der Wanderung erstmals ab Wernigerode die Sonne ein klein wenig durch. In Ilsenburg gab es dann blauen Himmel und Sonnenschein. Nebel adé! Die Temperatur lag über der Nebelschicht etwa 12 Grad. 

Goldener Herbst beim Start
am Ortsausgang von Ilsenburg.

Der Weg aufwärts führte vom Wander-Parkplatz immer entlang der Ilse (die heute eher nur ein kleines Bächlein war). Als Geräusch war sie immer präsent, an jeder Biegung des Weges und nach jedem Felsen auf eine andere Weise. Das Wasser rieselte, plätscherte und gluckste. Mal lauter, mal leiser – es war eine interessante Erfahrung, wie unterschiedlich der Klang des Wassers sein konnte, auch in Abhängigkeit von der Umgebung, ob dem Ohr ein Felsen oder ein paar Bäume im Weg waren. Wie sehr das Flüsschen akustisch präsent war, merkten wir auf dem Rückweg, der auf einem Höhenweg entlang führte und in herrlicher Ruhe verlief. 

Steinmännchen am Ilseufer
verheißen Glück für den Weg.
Gut wenn man wasserfeste Wanderschuhe hat.
Schaumtorte.
Ein vorüberkommender Nationalpark-Ranger
erklärte die Herkunft des Schaumes so: aus
dem Holz im Fluss wird Eiweiß ausgewaschen
und dieses bildet den Schaum.
Auf dem Plateau änderte sich
der Charakter des Flüsschens.

Ach ja, apropos Ilsefälle, die ja im Titel des Beitrags stehen:
die Ilse
der Ilse
der Ilse
die Ilse.
Und weil es mehrere sind, auch noch im Plural:
die Ilsen
der Ilsen
den Ilsen
die Ilsen.
😁

Nach zwei Stunden Wanderung war Rast am Brockenblick. 

"Brocken 5 Kilometer"
Mittagspause
Der Wald ist tot! – Der Wald lebt!
Auf den Schadflächen des Borkenkäfers
entwickelt sich schon der Laub- und Mischwald.
Laubwald im Blickpunkt einer Schautafel.

Dieser Punkt war zugleich auch Wendepunkt der Wanderung. Auf einem Wegweiser stand „Brocken 5 Kilometer“. Das ist nicht viel und der Gipfel mit Antenne und Brockenhaus waren auch schon nah zu sehen - allerdings steht auf dem Schild nicht, dass es auch noch knapp 600 Höhenmeter sind, also im Durchschnitt etwa 10 Prozent Steigung. 

Wir wählten stattdessen den Rückweg über die Plessenburg (und stellen dort fest, dass das Gasthaus geschlossen ist. Nicht nur wegen der Corona-Einschränkungen, sondern auch weil Montag Ruhetag ist). 

Blick zum Ilsestein.
Auch hier sieht man zugleich die toten Fichten
und den lebenden Mischwald.

Letztes Ziel der Wanderung ist der Ilsestein.  Ein Granitfelsen, der sich mit 473 Meter ü.NN. etwa 150 Meter über das Isetal und Ilseburg erhebt. Den ganzen Tag über schien die Sonne. Aber eine Wegbiegung vor dem Erreichen des Ilsesteins konnte man schon sehen, dass der Nebel aus den flacheren Gebieten ins Ilsetal zog. Plötzlich wurde es auch spürbar kälter. Auf dem Ilsestein angekommen reichte die Sicht horizontal noch bis zu den umliegenden Bergen - in vertikaler Richtung war der Blick in die schwindelerregende Tiefe hinab ins Ilsetal nicht mehr möglich.

Am Ilsestein vorbei zieht der Hochnebel ins
Tal hinein. Es wurde spürbar kälter.
Auf dem Gipfel.

Beim Rückweg hinab ins Ilsetal wurde es – auch durch den Nebel bedingt – rasch dämmrig. Nach viereinhalb Stunden inkl. Pausen war die Wanderung beendet. 

Unsere Strecke:

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