Freitag, 24. Februar 2023

Das Lachen der Möwe

Pia-Monika Nittke, Schriftstellerin und Dichterin aus Magdeburg, stellte heute im Magdeburger Georg-Philipp-Telemann-Konservatorium ihren Gedichtband "Das Lachen der Möwe" vor. Illustriert wurde das Buch von ihrer Tochter, der Fotografin Elisabeth Heinemann. In einer Fotoausstellung werden aktuell einige der Schwarzweiß-Fotos im großen Format ausgestellt.

Elisabeth Heinemann zeigt ihr Foto einer
Hyazinthe, das Pia-Monika Nittke zu
ihrem gleichnamigen Gedicht inspirierte 

Roland Kähne, stellvertretender Leiter des Magdeburger Konservatoriums, und Tim Brechmann begleiteten die Lesung mit kleinen Klarinettenstücken. Zu Beginn der Lesung ordnete Verleger Harry Ziethen das Erscheinen des Buches in die literarische Landschaft ein. Dabei klopfte er auf das Holz des Tisches, um nicht nur der Dichterin, sondern auch seinem Verlag Glück zu wünschen. "In diesem Jahr wird endlich wieder die Buchmesse in Leipzig stattfinden", sagte er, "wir brauchen das". Und zum Buch: "Dass ein Gedichtband erscheint, ist heute nichts selbstverständliches, und dass es im 88. Lebensjahr der Dichterin ist, ist auch etwas besonderes". 

Ursula Günther, gleichfalls Schriftstellerin aus Magdeburg, hielt eine Laudatio auf Dichterin und Fotografin. "So eng wie Mutter und Tochter zusammenarbeiten, entsteht eine besondere Verbindung von Poesie und poetischen Bildern. Statt im Banalen zu bleiben, zeigt das Buch in Wort und Bild Dinge, an denen wir sonst achtlos vorübergehen". Sie spricht über das "poetische Staunen der Autorin" und die "Verwobenheit der poetischen Sprache mit den Bildern", die das Buch für sie zu etwas besonderem macht.

Als dann Pia Monika Nittke liest, ist in ihren Gedichten von der "Zarthet des Augenblicks", die Rede, die selbst im grellen Licht sichtbar wird. Einige ihrer Gedichte nehmen aktuelle Ängste auf, wenn sie etwa darüber schreibt, "vor dem großen Blackout noch einmal davongekommen" zu sein. Das ist aber eine Ausnahme, denn viele Gedichte handeln von schöneren menschlichen Gefühlen. Etwa wenn sie über die Geburt ihres Urenkels Sebastian schreibt, der auch bei der Lesung dabei ist. "Die Welt ist voller Wunder", heißt es bei ihr. Immer noch und immer wieder. 

Aber auch der "geliebte Haustiger" kommt im Gedicht vor, der sich hoch oben auf dem Schrank versteckt. "Angelo, ein Engel, der es faustdick hinter seinen Katzenohren hat". Der Kater ist in der Fotoausstellung von Elisabeth Heinemann zu sehen . Eines der Fotos hat sie ganz neu mitgebracht, eine große Hyazinthenblüte, die in einem Gedicht vorkommt, dass ihre Mutter erst kurz vor Druck des Buches schrieb. 

Im überdachten Innenhof des Konservatoriums wurden nach der Lesung Bücher des Dr.-Ziethen-Verlages verkauft, die sich die Käufer gleich signieren ließen. Die Fotos von Elisabeth Heinemann konnten in der Ausstellung im Großformat ihre Wirkung noch besser entfalten als im kleinen Büchlein. Die Ausstellung ist bis zum 24.03. montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr zu besichtigen, in der 4. und 5. Etage des Konservatoriums.

Pia-Monika Nittke und Verleger Harry Ziethen
Ursula Günther (links) vom Förderverein der
Schriftsteller e.V.  und Pia-Monika Nittke

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