Freitag, 5. Juli 2013

TFF 2013 – der Freitag

Der Freitag begann relativ ruhig (dachten wir zumindest, aber es gab dann doch eine Menge zu laufen). Zunächst sahen wir auf der Kleinkunstbühne Megitza aus Polen, die aber durch ihre US-Erfahrung auch amerikanischen Schwung in die osteuropäische Volksmusik brachten.Danach der Gitarrist und Sänger Gerd Schinkel, deutschsprachige Liedermacher- und Protestmusik. Witzigerweise erkannten wir in ihm unseren Wohnmobil-Nachbarn vom Caravanplatz.
Megitza (PL)
Gerd Schinkel (D) in der Freiligrathstraße

Danach rüber in den Heinepark, wo auf der Konzertbühne Habdekuk aus Dänemark spielte. Mit ihrer kraftvoll und im Big-Band-Sound gespielten Mischung unterschiedlichster Musikstile von dänischer Folklore über Polka und schottische Tänze bis Rock begeisterten sie das Publikum und natürlich auch uns. Und später im Tanzzelt spielten sie zum Tanz auf und wie man hören konnte ging auch da die Post ab. Anschließend ging es auf der großen Bühne weiter mit Mokoomba aus Simbabwe. Kräftige afrikanische Rhythmen, allerdings war es wie so oft vor der großen Bühne recht laut, also weiter und hoch zur Burg, wo es die ruhigeren Töne gab: die Flöten als Instrument des Jahres.
Habadekuk (DEN)
Mokoomba (ZIM)

Das Konzert der Magic Flutes war interessant wegen der unterschiedlichsten Instrumente, allerdings war es musikalisch eher durchschnittlich (bitte nicht mißverstehen, nicht daß die Künstler durchschnittlich gespielt hätten, aber es war eben vor allem ein Querschnitt durch die große Welt der Flöten, und daher von allem was). Der Platz vor der Burgterassenbühne aber war voll – anscheinend gehört auch für viele andere das magische Instrument zum Pflichtprogramm.
Magic Flutes auf der Burgterasse
zwei englische Einhandflöten

Wieder runter von der Burg und auf den Marktplatz, ein wenig dem Thüringer Folkloretanzensemble zugeschaut. Ist schon eindrucksvoll, wie lebendig und gar nicht verstaubt oder volkstümlich die alten Tänze auf der Bühne wirken.
Thüringer Folkloretanzensemble

Danach dann, inzwischen wurde es schon dämmrig, kamen Árstíðir aus Island auf die Bühne – einer meiner Favoriten des diesjährigen Festivals.Mag sein, daß bei Island schon durch seine Abgelegenheit ein gewisser Exotikfaktor mitspielt, aber vor allem begeisterten die Musiker durch ihren Gesang, teils begleitet von akustischen Instrumenten, teils a capella. Unbedingt hörenswert!
Árstíðir (ISL) auf der Marktbühne

Auf dem Markt ging der Abend dann nach einer tschechischen Feuershow mit einigen Tanzperformances zu Ende, nach Lado aus Kroatien dann Oplas aus Italien: eine Mischung aus Ballett und Straßentheater.
Feuershow mit Theatr Kvelb (CZ) auf dem Markt
Lado (KR)
OPLAS (I)

Damit war der Abend aber noch lange nicht zu Ende, weiter ging es im Heinepark, wo ich mir noch einen Teil des Auftrittes von Enzo Avitabile & Bottari de Portico anschaute. Eine aus irgendeiner alten Tradition (vermutlich: durch Krach die herannahenden Feinde beeindrucken und in die Flucht schlagen) hervorgegangene Band, die hauptsächlich auf großen Eichenholzfässern trommelt. Sehenswert vor allem der ungewöhnlichen Instrumente wegen, und wennschon musikalisch nichts besonders aufregendes, so durch die Einbeziehung von kraftvollen Bläsern doch gut und unterhaltsam anhörbar. Und die Rhythmen – nun, die gingen mit ihren Baßtönen durch den ganzen Körper.

Enzo Avitabile & Bottari de Portico (I)

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