Sonntag, 26. Mai 2024

Ökumenischer Open-Air-Gottesdienst beim Schönebecker Brunnenfest

Sonntag früh um zehn, zu Beginn eines schönen Sommertages, war der Platz zwischen Brunnen und Bühne voller Menschen. Die  Schönebecker Kirchgemeinden hatten zu einem ökumenischen Gottesdienst geladen. Mit festlich froher Musik vom Schönebecker Posaunenchor.

Beim Brunnenfest war wohl naheliegend, dass sich auch der Inhalt des Gottesdienstes rund um das Thema "Wasser" drehte. Andreas Bochmann las aus dem Johannes-Evangelium die Geschichte der Begegnung von Jesus und der Samariterin am Brunnen, eine Geschichte, in der das Wasser zum Gleichnis für eine Quelle ewigen Lebens wird. 

Pfarrer Thomas Thorak nahm diesen biblischen Text zum Anlass, um über Wasser und Brunnen zu sprechen. "Schon früher kamen Menschen an Brunnen zusammen", sagte er, "und auch heute ist das so, und hier kommen sie zusammen um Gott zu ehren". Er sprach von der Fülle, in der wir leben dürfen, "niemand unter uns musste an Hunger oder Durst leiden", anders als Menschen zum Beispiel in Afrika. "Dort sind Brunnen auch im wörtlichen Sinn Leben spendend und so wie die Menschen dort Hand anlegen um Wasser zu fördern müssen wir vielleicht auch wieder Hand an unseren Glauben anlegen, um diesen zu fördern, müssen wieder mehr miteinander als gegeneinander unterwegs sein."

Pfarrer Johannes Beyer erinnerte an eine Fürbitte vor einigen Jahren beim Brunnenfest. Er berichtet damals über ein Projekt in Afrika, für das auch die Gelder der heutigen Kollekte bestimmt sind. In Tandala in Tansania gibt es ein von den Menschen vor Ort selbst durchgeführtes Projekt, den Damm am Fluss Ijangala. Die Menschen haben einen Damm gebaut, eine Druckwasserleitung zu einer Turbine gelegt und erzeugen ihren eigenen Strom. "Das Projekt hätte hier in Deutschland nicht mal die Chance auf Genehmigung gehabt", sagte Pfarrer Beyer, "aber es funktioniert, und die Menschen können sogar noch Strom verkaufen. Nun bedarf es noch einiger Unterstützung für Ergänzungen und Reparaturen". 

Pfarrerin Claudia Sokolis Bochmann schloss in die heutige Fürbitte den Frieden ein, der so zerbrechlich ist. Weitere Gemeindeglieder baten um die Unterstützung für unsere Demokratie, für die wir alle Verantwortung tragen. 

Während des Gottesdienstes klang gemeinsamer Gesang, von den Bläsern begleitet, über den Marktplatz. Ein Lied zur Melodie von "Geh aus mein Herz und suche Freud": 

Wie hast du mich so reich beschenkt,
von dir begabt, von dir gelenkt,
mein lieber Gott, mein Leben.
Lass mich an diesem neuen Tag
Mit allem, was ich sing und sag,
dir meine Liebe geben, dir meine Liebe geben.

Ich seh die Welt in ihrer Pracht,
mit allem, was du uns erdacht,
in bunten Farben blühen.
Lass mich in dieser neuen Zeit
vor dem, was aufbricht weit und breit,
in Dankbarkeit erglühen, in Dankbarkeit erglühen.

Ich seh das Leben um mich her
In Lüften, Landen, Fluss und Meer
In tausendfachen Arten.
Ermuntre mich zu neuer Tat
mit allem, was ich bring und bat,
für deinen bunten Garten,
für deinen bunten Garten.

Ich seh die Menschen in der Welt,
die nirgends wirklich Frieden hält –
und ist doch deine Erde.
Gib, dass aus deinem guten Rat
dann alles, was ich tu und tat,
zu gutem Leben werde,
zu gutem Leben werde.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen