Freitag, 31. Mai 2024

20 Jahre Saitenspiel – gemeinsames Konzert der Musikschule "Béla Bartók" und der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie

Heute wurde das 20jährige Jubiläum des Orchesters "Saitenspiel" der Kreismusikschule "Béla Bartók" gefeiert. Standesgemäß mit einem Konzert, gemeinsam mit Solisten und mit der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie.

Das Orchester "Saitenspiel" und die Mitteldeutsche
Kammerphilharmonie, Leitung Dionysis Pantis.

Am Freitag wurde es voll in St. Jakobi Schönebeck: 37 Musikschülerinnen und -schüler der Kreismusikschule „Béla Bartók“ – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – gaben gemeinsam mit der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie ein Konzert. Zuerst standen die Solisten im Vordergrund. Violine, Blockflöte, Klavier, Trompete und Gesang wurden jeweils von einer kleineren Orchesterbesetzung begleitet. Die jungen Musiker hatten sich dafür anspruchsvolle Stücke ausgesucht.

Das Programm begann mit Mayla Flagmansky (Violine) als der jüngsten Solistin des Abends. Die Viertklässlerin spielte Stücke aus dem a-Moll-Konzert von Vivaldi ebenso zart wie ausdrucksvoll. Gleichfalls an der Violine spielte Charlotte Reuschel einen Satz des a-Moll-Violinkonzerts des Belgiers Charles-Auguste de Beriot. Damit hatte sie sich ein Stück ausgesucht, das mit düsterer Grundstimmung beginnt und durch den Einsatz der Violine Leichtigkeit bekommt. Die tieferen Streichertöne kamen von Miriam Koltermann und ihrer Lehrerin Elena Tkachenko im g-Moll-Konzert Konzert für 2 Violoncelli von Antonio Vivaldi. Die verdoppelte Cellokraft passte gut, um Vivaldi ausdrucksstark zur Orchesterbegleitung zu spielen.

Chiara Strejcek spielte am Klavier einen anspruchsvollen Satz aus einem D-Dur-Konzert von Joseph Haydn. Ebenfalls am Klavier war Melissa Raab zu hören, deren zartes und klares Klavierspiel vom Orchester weitergeführt wurde.

Bei den Blasinstrumenten trat Emma Roß mit der Blockflöte als Solistin im C-Dur-Konzert von Vivaldi auf, mit klaren Tönen auch im höchsten Bereich dessen, was auf diesem nur scheinbar einfachen Instrument möglich ist (und wer jemals Blockflöte gespielt hat, kennt die Herausforderungen). Ganz andere, viel kräftigere Töne dann von der Trompete – Benedikt Dorn spielte eine Trompetensonate von Henry Purcell. Ein durchaus anspruchsvolles Stück, bei dem (nach der Pause) bereits das Streichorchester "Saitenspiel" zu den Musikern der Kammerphilharmonie hinzugekommen war, um den Trompetentönen eine entsprechende Begleitung zu bieten.

Ein Höhepunkt war der Gesang von Saskia Anders, die begleitet vom Saitenspiel "Gott Deine Kinder" aus "Der Glöckner von Notre Dame" sang. Mit sehr viel Gefühl in der Stimme, passend zu der traurigen Liebesgeschichte rund um Quasimodo, den Glöckner der großen Pariser Kirche, und die Tänzerin Esmeralda. Gänsehautmomente im Publikum erzeugend, das mit großem Applaus und Jubel antwortete.

Mit dem zweiten Teil wurde zugleich das 20. Jubiläum des Musikschulorchesters Saitenspiel gefeiert, selbstverständlich mit Musik. Da waren dann um die 50 Mitwirkende gemeinsam zu hören, mit Pop- und Filmtiteln von Harry Potter über James Bond bis zum Piraten der Karibik, schwungvoll und kräftig gespielt. Die Begeisterung für die Musik war bis ins Publikum zu spüren, welches das Orchester nicht ohne Zugabe gehen ließ.

Wie sieht Dirigent Dionysis Pantis die Leistung der Musikschüler und die Zusammenarbeit? „Super!“, sagte er, „sie denken musikalisch, sie wollen interpretieren und nicht nur nach Noten spielen“. Zum Erfolg des Konzertes trug auch die vorangegangene Probenarbeit gemeinsam mit der Kammerphilharmonie bei. „Wir hatten diese Woche drei Proben“, sagte Pantis, „dabei konnte ich auch feststellen, wie intensiv und ernsthaft sie sich auf das Konzert vorbereitet hatten“.

Solch ein großes Konzert gemeinsam mit Profis ist schon etwas Besonderes und ein Höhepunkt im Musikschuljahr. Wie werden die Teilnehmenden ausgewählt? Musikschulleiterin Sandra Preuß erläuterte, „unsere Lehrkräfte schauen regelmäßig, wer für ein solches großes Projekt in Frage kommt, wer das Potential hat. Die Qualität entscheidet. Und wir freuen uns, dass sich alle unsere Standorte einbringen konnten.“ Die Kreismusikschule unterrichtet in Schönebeck, Aschersleben, Staßfurt und Bernburg.

Musikschulleiterin Sandra Preuß begrüßt das Publikum
Mayla Flagmansky
Emma Roß
Chiara Strejcek
Charlotte Reuschel
Melissa Raab
Bendedikt Dorn
Miriam Koltermann und Elena Tkachenko
Saskia Anders

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