Samstag, 14. Mai 2016

Kasseturm-Jazzband

Am Pfingstsonnabend war es wieder soweit – Bärbel und Michael Feldbach luden im Rahmen der Konzertreihe "Klänge im Raum" zum Dixilandkonzert in ihren Künstlergarten nach Zens ein. Zum zwanzigsten Mal übrigens schon! Und wie immer unterstützt von den Heimatfreunden Zicken-Zens, die sich um die vielen Sitzplätze und Tische und um die Bewirtung (unter anderem mit Zwiebelkuchen) kümmerten.

Diesmal stand die Kasseturm-Jazzband aus Weimar, die in Thüringen seit 40 Jahren bekannt ist, auf der Terrasse der Feldbachs.
Thomas Wormuth, Weimar – Trompete
Sebastian Dorschner, Weimar – Posaune
Holger Arndt, Erfurt – Klarinette
Dr. Gerd Schulze, Weimar – Schlagzeug/ Gesang/ Kompos.
Dr. Dietmar Fürer, Weimar – Banjo/ Gesang
Martin Marczinke, Jena – Tuba
Prof. Hans Meffert, Berlin/ Rügen – Piano
(Besetzung beim Konzert in Zens)

Der Zenser Ortsbürgermeister Frank Ahrend eröffnete das zwanzigste Dixilandkonzert. Vor dem Start des Konzertes erinnerte er an die Geschichte der Konzertreihe, die ursprünglich im Kreis Schönebeck gegründet wurde und die auch die Kreisfusion überstand. Die von der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck und ihrem Förderverein organisierten "Klänge im Raum" gibt es sogar schon seit 23 Jahren. Natürlich funktioniert die Konzertreihe, die im gesamten Landkreis verteilt an großen und kleinen Veranstaltungsorten stattfindet, nicht ohne die vielen Helfer vor Ort. Deshalb galt der Dank von Frank Ahrend auch dem großen und lange anhaltenen Engagement von Familie Feldbach und der großartigen Unterstützung des Zenser Heimatvereins, ohne die das Konzert nicht zu einem so großen und erfolgreichen Fest werden konnte. Mit Blick auf das kühle und windige Wetter fügte er hinzu "und den frischen Wind, den die Konzerte ins Dorf bringen, brauchen wir hier auch". Auch Michael Feldbach blickte auf die vergangegen zwanzig Jahre zurück und erinnerte an die zurückliegenden Konzerte. Dazu hatte er eine Wandzeitung mit einer chronologisch geordneten Kollage aus Fotos von den 19 Konzerten von 1997 bis 2015 angefertigt. Wie schon in den Jahren zuvor gab es eine Ausstellung, diesmal mit Aquarellen und Ölbildern von Grit-Maren Pfitzmann.

Das Publikum kam trotz des in diesem Jahr zu Pfingsten sehr durchwachsenen, kühlen und windigen Wetters reichlich. Die meisten hatten sich mit Decken und warmen und wasserdichten Sachen ausgestattet. Und hatten die Veranstalter vielleicht Sorgen wegen eines Freiluftkonzertes bei diesem doch etwas unangenehmen Wetter, so waren diese gänzlich unbegründet. Schon eine Viertelstunde vor dem eigentlichen Beginn konnte man von Michael Feldbach hören "die Karten sind alle". Ausgedruckt waren 420 Stück, aber auch dann kamen immer noch Leute (die selbstverständlich auch noch hineingelassen wurden). Schätzungsweise waren es dann fast 500 Konzertbesucher, die im Künstlergarten das Konzert verfolgten. Und für alle hatte Bärbel Feldbach zum Jubiläumskonzert eine kleine Erinnerungsmedaille aus Keramik angefertigt.

Nach der Begrüßung legte die Weimarer Band los und ließ einen schwungvollen Dixilandsound erklingen. Extra für das zwanzigste Jubiläum hatte Schlagzeuger Gerd Schulze ein kleines Gedicht verfaßt, das er zu den Klängen des "Kasseturm-Rag" vortrug und daraus so den "Zicken-Zens-Rag" machte.
Die Heimatfreunde Zicken-Zens
sind jazzverwöhnte Oldtime-Fans.
Wir werden Euch in beide Ohren
zu deutschen Texten unsere ganzen Lieder bohren.

Wenn alles swingt und alles singt
dann ist die Welt okay.
Auf Feldbachs Jazzterasse
ist dann die Stimmung Klasse.
Die Gäste spür'n den Rhythmus bis zum großen Zeh.
So ist der Jazz von KJB.

Man trifft sich hier schon zwanzig Jahr'
zum Dixiland, das ist doch klar.
Hier hat man sich die Zeit vertrieben
und ist bei Blues und Dixi jung geblieben.

Und laden Feldbach's Gäste ein,
dann wird es wieder fein.
Auf Feldbachs Jazzterasse
ist dann die Stimmung Klasse,
die Gäste spür'n den Rhythmus bis zum großen Zeh.
Alles Gute wünscht die KJB.
Die Musik der sieben Musiker aus Weimar ist eine Mischung aus Oldtime-Dixiland und Jazz, mit gekonnt eingefügten Melodien deutscher Schlager der 20er Jahre und ähnlich bekannten Klängen. Vorgetragen mit einem gewissen musikalischem Augenzwinkern machte das Zuhören Spaß. Da kamen auch schon mal die "Sänger aus Finsterwalde" aus Dixiland, gingen "im Frühtau zu Berge" und – als passenderweise grad wieder die Wolken aufreißen und die Sonne am Abendhimmel scheint – "sind hinausgegangen, den Sonnenschein zu fangen". Sehr schön auch die Mischung unterschiedlicher Stile, etwa als zum "La Paloma" auf dem Banjo (wozu sich Dietmar Fürer extra eine Schiffermütze aufsetzte) von den Bläsern kräftige Mariachi-Klänge zu hören waren. So entstand eine Speed-Version des alten Seemannsliedes.

Nach dem Konzert zeigte sich Gerd Schulze begeistert vom Veranstaltungsort und vom Publikum. "Daß so viele Besucher zu dem Konzert kommen, hätten wir gar nicht erwartet. Das ist eine außergewöhnlich gute Resonanz. Ich bin auch beeindruckt, daß die Feldbachs diese Veranstaltung über so lange Zeit hinweg fortführen."

Auch die bunten Luftballons, die vor der Zugabe in den blauen Frühlingshimmel steigen gelassen wurden, waren ein Zeichen der Anerkennung für die Feldbach's und ihr zwanzigstes Konzertjubiläum.

Einen Bericht der Schönebecker Volksstimme gibt es hier.

Ungeachtet des kühlen und windigen Wetters
kamen viele Konzertbesucher. Der Feldbach'sche
Garten war bis zum letzten Sitzplatz gefüllt.
Dank für 20 Jahre Konzerte.
Ein gemeinsames Prost! auf das Jubiläum.
Auch Bärbel Feldbachs Baum-Elfen durften
zuhören. Am Ende des Tages hatten sie
aber alle neue Besitzer gefunden.

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