Sonntag, 19. Juni 2022

Der Messias: Großes Halleluja in der Johanniskirche

Gleich drei Chöre holte Carsten Miseler für die Aufführung des Messias in der Schönebecker Johanniskirche zusammen, dazu 4 Solisten und ein Alte-Musik-Ensemble. So wurde daraus ein wirklich goßes und großartiges Projekt.

Kantorei Schönebeck
Kantorei Aschersleben
Chorgemeinschaft Hötensleben
Sarah Mengs – Sopran
Inga Jäger – Alt
Björn Christian Kuhn – Tenor
Tobias Mengs – Bass
Saxonia Music Company
Carsten Miseler – Leitung

Carsten Miseler, Inga Jäger, Sarah Mengs, Tobias
Mengs und Björn Christian Kuhn (von links)

Die Präsenz der drei Chöre mit ihren über achtzig Sängerinnen und Sängern war schon allein optisch ein grandioser Anblick, wie sie den ganzen Altarraum der prunkvollen Schönebecker Kirche auf mehreren Ebenen ausfüllten. Und dann erst die Musik! 

Schönebecks Kantor Carsten Mieseler hatte sich großes vorgenommen, mit seinen Chören den Messias komplett aufzuführen. Ein über zwei Stunden dauerndes Werk, das oft nur teilweise zur Aufführung kommt. Hier nun komplett und so waren zu Beginn von Solisten und Chor Texte zu hören wie "Ein Kind ist uns geboren" und "Es waren Hirten in derselben Gegend". Man konnte sich also etwas verwundert wie Weihnachten im Sommer vorkommen (was beispielsweise in Australien normal wäre). Um das zu verstehen muss man den Aufbau von Händels Oratorium kennen. Diese vereint drei große Erzählungen des Christentums: im ersten Teil Christoi Geburt, im zweiten Teil seinen Tod am Kreuz und im dritten Teil die Hoffnung auf Auferstehung und Wiederkehr. 

Für die Chöre war die Aufführung die Krönung eines lange dauernden Projektes. Dieses hatte bereits 2019/20 begonnen, dann kam die Corona-Zeit dazwischen, in der Proben unmöglich waren. "Wir haben dann im Januar 2022 völlig neu begonnen", sagte Carsten Miseler. "Als Solisten und Orchester haben wir Profimusiker engagiert", erläuterte er weiter, "da hatte dann wirklich eine gemeinsame Generalprobe heute am Vormittag gereicht". Was aber auch ein Lob für seine Chöre ist, die ohne vorherige weitere Orchesterproben so gut vorbereitet waren.  

Die Musik war kräftig, die Texte klar und verständlich. Und als dann kurz vor Ende des zweiten Teils, als das Halleluja erklang, das bekannteste Stück von Händels Messias, da war die Sonne an diesem heißen Sommertag soweit herumgewandert, dass sie durch die Fenster der Nordseite der Kirche hindurch genau in den Altarraum schien. Das passende Bühnenlicht für ein goßes Oratorium. 

Das Publikum forderte noch eine Zugabe. Was konnte es da anderes geben, als nochmal das Halleluja zu hören. Einige verfolgte die Zugabe stehend und manche sangen sogar mit.

Mehr als 80 Sängerinnen und Sänger auf 7 Ebenen
Genau zum Halleluja wanderte das warme
Licht der Abendsonne in den Altarraum.

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