Sonntag, 30. Oktober 2022

Sinuston: Zurück zum Mond

Bei Sinuston, den Magdeburger Tagen der elektroakustischen Musik, gab es auch in diesem Jahr wieder ein Familienprogramm. Im Programmheft stand "5+" – und ich kann bestätigen, sowohl mein Enkel als auch ich, wir waren beide gleichermaßen fasziniert von dieser phantastischen Reisegeschichte von der Erde bis zum Mond. 

Spiel, Regie, Dramaturgie, Text: Sandy Gärtner
Ausstattung, Regie, Dramaturgie, Text: Wolfgang Krebs


Als Bühne im Turmpark, dem alten Wasserwerk unterhalb des Wasserturms Salbke (Magdeburg) genügte ein schwarzes Partyzelt, einige Bücher, eine Popcornmaschine und, ganz wichtig, eine Karte unseres Sonnensystems (die Luna als Planetenexpertin erklärte) sowie ein riesiger Vollmond. Denn diesen besuchte sie bereits an ihrem 8. Geburtstag. 

Sauer darüber, dass die nun erwachsene Luna (Sandy Gärtner) bei einer aktuellen Expedition zum Mond nicht mitfliegen durfte, erzählte nun die 8jährige Luna Mondmädchen (als Puppe) die Geschichte ihrer Reise zum Mond. Damals war sie sogar auf der Rückseite des Mondes, wo sie an einem Baum silberne Äpfel pflückte. Und sie half einem auf dem Mond mit seinem Raumschiff gestrandeten Außerirdischen.

Eine Geschichte, für die der Schauspielerin wenige Requisiten und ein paar spacige Klänge reichen -  für den Rest sorgt die Phantasie der Zuschauer. Popcorn und auch der rote Faden der Geschichte spielen dabei eine wichtige Rolle. 

Man sitzt im Turmpark-Theater ganz dicht an der Bühne, wird so persönlich auf die Reise mitgenommen, die so tatsächlich als nachvollziehbar erscheint. Am Ende gab es - als Beweis - für jeden einen silbernen Apfel, original von der Rückseite des Mondes.

Wie kam die Geschichte zustande? "Oliver Schneller und Carsten Gerth, die das Sinuston-Festival organisieren, schickten mir eine CD mit elektronischer Musik und fragten mich, ob ich für das Festival ein Theaterstück schreiben und aufführen könnte", sagte Sandy Gärter. "Eines der Stücke war 'Silver Apples of the Moon', ein frühes Werk des Komponisten Morton Subotnick – da lag die Idee der Mondreise schon vom Titel her sehr nahe". Wolfgang Krebs, früher am Theater Magdeburg, den Magdeburger Kammerspielen und am Puppentheater Magdeburg aktiv, jetzt Vereinsvorsitzender des Turmpark e.V. sorgte für die Ausstattung des Stückes. "Wir hatten die Geschichte schnell zusammen", sagte er, "die Texte dafür entstanden bei den Proben". 

Zu den Requisiten gehört auch ein kleiner Astronaut. "Für mich war schon zu Anfang klar, dass dies unser Morton Subotnick ist", sagte Sandy Gärtner. "Ich habe Morton Subotnick (Anm.: den originalen Morton Subotnick, denn der war am Sonnabend Abend selbst Gast beim Sinuston-Festival in Magdeburg) über unser Stück erzählt, er freute sich sehr über diese Idee – und hat mir unseren Astronauten signiert". Was man auf den Fotos auch sehen kann.

Weitere Termine sind  heute (30.10.) 14:30 und 17:00 Uhr sowie morgen (31.10.) am 31.10. um 14:30 und 17:00 Uhr.

 

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