Dienstag, 24. November 2015

Neue Pumpe mit neuer Technik

Ein Nachtrag zu einem bereits Anfang des Sommers ausgeführtem Bastelprojekt...


Schrieb ich vor einem Jahr in Alte Pumpe mit neuer Technik noch über die Ausstattung meiner Kolbenpumpe mit analogem Druckregler + Frequenzumrichter, so mußte diese Pumpe nun doch einer Kreiselpumpe weichen (die passend zur Steuerung auch von WILO ist, eine MIHL 104).

Der Grund: ohne großen Wasserbehälter (angeschlossen war nur ein 2-Liter-Ausgleichsbehälter, der "normalerweise", d.h. bei Kreiselpumpen auch reicht) gab die Pumpe mehr oder weniger starke Druckstöße auf die Leitung. Das "mehr oder weniger" hing von der Luft im Windkessel der Pumpe ab, die ab und zu mit dem Schnüffelventil von Hand nachgefüllt werden mußte. Warum auch immer die Luft daraus entschwand – vielleicht wurden beim Pumpen immer ein paar Luftbläschen mitgerissen. Der bei den Kolbenpumpen übliche große Druckkessel scheint doch seinen Sinn zu haben.

Nun also mit einer hocheffizienten Kreiselpumpe, mit laut Datenblatt irgendwas um 40 Prozent Wirkungsgrad (normale "Hauswasserwerke" kommen eher auf irgendwas um 10 bis 20 Prozent). Tatsächlich kam ich mit dem Versuchsaufbau auf entsprechend gute Werte. Und im Vergleich zu den normalerweise lauten Hauswasserwerken läuft diese Pumpe viel leiser, nur ein leises Summen ist zu hören.


Eines ist aber zu beachten: eine solche Kreiselpumpe ist normalsaugend, d.h. sie ist nicht selbstsaugend. Ebenerdig, auf dem Hof, funktionierte das ganz gut. Anders dann im Keller, wo sie aus dem Brunnen saugen mußte. Immer wieder gab es Probleme weil – bedingt durch den größeren Unterdruck, bei  minus 2,50 Meter Wasserstand – irgendwoher Luft ins System kam. Glaubt mir, die Suche nach Fehlern, bei denen Luft eingesaugt wird, ist nicht einfach. Wo Luft aus einer Druckluftleitung entweicht, da reicht abpinseln mit Spülmittellösung. Dummerweise geht das bei Vakuum nicht.
Als Ursache stellte sich die Verwendung von PE-Rohren heraus, die zwar druckdicht sind, aber anscheinend nicht vakuumdicht. Warum auch immer – vielleicht war das PE-Rohr nicht ganz rund, vielleicht bekam es beim Einschieben in die Verschraubung ein paar Riefen – jedenfalls wird an den Anschlußstücken des PE-Rohres die Luft reingekommen sein. Sobald aber Luft angesaugt wird, macht die Pumpe nichts mehr. Sie ist ja schließlich nicht selbstsaugend. (Wenigstens erkennt die Steuerung die Trockenläufe und schaltet ab).
Statt der neuartigen PE-Rohre also wieder die altbewährten Guß-Fittinge, abgedichtet mit Hanf und Fermit-Paste, und Voila!, es funktionierte sofort richtig.

Sonntag, 22. November 2015

Himmelsleiter

Ein Oratorium für Sprecher, Cello, Schlagwerk und Chor, uraufgeführt am 22. November in der St.-Andreas-Kirche Magdeburg-Cracau. Der Text stammt von Ludwig Schumann, die Musik wurde komponiert von Jens Naumilkat, Günter "Baby" Sommer und Michael Scholl.
Ludwig Schumann – Sprecher
Günter "Baby" Sommer – Schlagwerk
Jens Naumilkat – Cello
Kammerchor der Biederitzer Kantorei, Leitung Michael Scholl


Den Zuhörern bietet sich im Text des Oratoriums der Blick auf die Zeit von etwa Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts bis heute, auf mehr als ein Menschenleben. Das "Jahrhundertleben", wie Ludwig Schumann den fiktiven Bericht eines Großvaters an seinem Enkel nennt, ist ein Fazit am Ende des Lebens. Der Erzähler spricht von seiner Kindheit im Kaiserreich, dem ersten Weltkrieg, von der Zeit eines Mitläufers in der Nazizeit und von dem Wissen über die Konzentrationslager, von der Zeit nach dem Krieg, als sich die Machtverhältnisse umkehrten, aber die Lager blieben, von dem Wiederanfang nach dem Krieg. Ein Bericht von jemanden, der "einfach nur mitmachte" und erst zu spät die Konsequenzen erkennt. So gibt er seinem Enkel als Lehre mit auf den Weg: "...mit der Freiheit in Deinem Kopf sollst Du Dein Leben gestalten, und nicht den Ideen anderer nachlaufen". Und bittet ihn am Ende darum, ihm mit Worten eine Leiter in den Himmel zu bauen, egal was die anderen darüber denken.

Samstag, 21. November 2015

Improvisationskonzert "Toleranz"

Heute in der Magdeburger St.-Sebastians-Kirche: ein Konzert für Orgel, Saxophon, Cello und Gesang, das  innerhalb des Tonkünstlerfestes 2015 des Tonkünstlerverbandes Sachsen-Anhalt stattfand.
Matthias Mück – Orgel
Warnfried Altmann – Saxophon
Wilfried Staufenbiel – Cello, Gesang
Matthias Mück, Warnfried Altmann,
Wilfried Staufenbiel (von links nach rechts)


Das Konzert bezeichneten die drei Musiker als Improvisationskonzert, und so wurde die Musik, auch wenn sicher vieles in Noten aufgeschrieben war, sehr frei gespielt, mit viel Gefühl für den Klang des Raumes.

Es begann mit einer Choralinterpretation über "Komm Herr Jesu, führ' die Welt zum Ende". Zur Kirchenmusik an der Orgel deklamierte Wilfried Staufenbiel den Text in einer Art Sprechgesang, wozu Warnfried Altmanns klagendes Saxophon einen starken Kontrast bildete. Dann kommt Altmann von der Empore herunter, durchschreitet den Kirchenraum langsam bis zum Altarbereich und füllt das große Kirchenschiff beim Gehen mit Tönen. Mit Tönen, die sich als deutlich wahrnehmbares Echo an den Wänden der Kathedrale brechen und reflektieren und sich im Nachhall mit den nächsten Klängen überlagern