Freitag, 14. April 2023

Lithografien von Hans Both zur Eröffnung der Galerie "Kunst-Kontor"

Gedrängt voll war es heute in der Steinstraße 37 in Schönebeck, als dort Susanne Kalisch ihre Galerie eröffnete. Ihr "Kunst-Kontor" sieht sie als neue Adresse in Schönebeck für Kunst regionaler Künstler und Kulturschaffender sein. 

Galeristin Susanne Kalisch und Fotograf
Frank Pudel bei der Eröffnung der Galerie

"Es ist ein Stück weit Enthusiasmus", sagte Frank Pudel, der mit Susanne Kalisch bereits über einige gemeinsame Fotoprojekte verbunden ist, in einer kurzen Rede zur Eröffnung der Galerie. "Es ist bei Susanne Kalisch ein Stückchen Hobby, aber auch der Versuch, regionaler Kunst Raum zu geben".

Die Galerie wird sich in ihren Ausstellungen wechselnden Themen öffnen, zur Eröffnung sind es Lithografien von Hans Both. Der Grafiker und Maler (so ist wohl die richtige Reihenfolge seines künstlerischen Schaffens) aus Schönebecks Nachbarstadt Calbe konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst anwesend sein. So war es Sache von Hans-Hermann Laube, nicht einfach nur eine Laudatio zu halten, sondern auch etwa zu den Grafiken zu sagen. 

Mittwoch, 12. April 2023

Restauratorin Maria Meussling: "Schätze, die kaum jemand kennt"

Ihren "Plötzkyer Plauderkreis", den 25. übrigens, nutzte Maria Meussling heute mal in eigener Sache: sie zog ein Resümé über die etwa 60 Jahre ihres Berufslebens, in denen sie als Restauratorin tätig war und ihre Spuren vor allem in Mitteldeutschland hinterlassen hat. In Kirchen ebenso wie in öffentlichen Einrichtungen und bei privaten Besitzern von Kunstwerken.

"Heute sind wir viele, da können wir doch zu Beginn singen", begrüßte sie die Besucher in der kleinen Marien-Kapelle in Plötzkys Kirche St. Maria Magdalena. "Die Gedanken sind frei" hatte sie ausgesucht, den Text gab es aus kleinen Mini-Liederbüchern, und das Lied konnte auch als Sinnspruch für ihr Leben stehen. Im Anschluss gab es ebenso freie Gedanken Ihres Mannes Rüdiger Meussling, Pfr. i. R., der über die Unendlichkeit der Schöpfung sprach, über das viele, das man gedanklich gar nicht alles erfassen, sondern nur glauben kann. 

Eine Bibel mit Latex-Farbe

Mittwoch, 22. März 2023

Holger Dülken: Dekonstruktion

Die Corona-Zeit mit ihren Einschränkungen schaffte auch unvermutet Freiräume, über neue Projekte und Ideen nachzudenken. Der Schönebecker Fotograf Holger Dülken nahm dies zum Anlass, im Fotostudio, vor einem grünen Hintergrund, wie er als "Green Screen" zum automatischen Ausschneiden von Motiven in Videoaufnahmen genutzt wird, Menschen zu fotografieren, die wie auf sich allein gestellt scheinen. Heute wurde seine Ausstellung in der Galerie im Kulturzentrum Moritzhof in Magdeburg eröffnet.

Fotograf Holger Dülken bei der Eröffnung der Ausstellung.
Die Vernissage wurde von Charlotte Fricke (Geige)
und Enna Falk (Bratsche)
musikalisch begleitet.

"Dekonstruktion" nannte Holger Dülken seine bereits 2020 entstandene Serie, in der seine Modelle allein vor der Kamera stehen, immer in der gleichen Pose, mit dem Handy als Selfiekamera in der Hand, in Selbstbetrachtung versunken. Und auf einem Podest, einem Denkmalsockel gleich, was die Fotografierten zu Plastiken ihrer selbst macht. 

Dekonstruktion auch deshalb, weil die Fotografierten aus ihrer Umgebung herausgelöst werden, an ihrer Kleidung erkennbar bleiben und in eine neue, in eine sterile Umgbung hineingesetzt werden. Die Fotografierten auf den acht beinahe lebensgroßen Fotografien stellen dabei einen Querschnitt der Gesellschaft dar. Der Wissenschaftler im weißen Forscherkittel und mit Schutzbrille, die Ärztin, der Operateur, die Pfarrerin und der Anwalt, aber auch die Malerin in der farbbespritzen Arbeitskleidung und die Paketbotin (ein Beruf, der in der Pandemiezeit eine ganz neue Bedeutung bekam, wie Olvier Scharfbier in seiner Laudatio sagte). 

Die Fotos wirken durch ihre Schlichtheit, durch das Herausstellen der einzelnen Person, ohne jeden Hinweis an den einzelnen Bildern. Laudator Oliver Scharfbier ist es, der Erklärungen liefert. Er sieht die Fotos als Sinnbild für eine verunsicherte Gesellschaft, in der jeder einzelne auf sich selbst gestellt ist, aus seiner Umwelt herausgerissen. Das Selfie ist dann die noch bleibende Selbstvergewisserung. Dem Betrachter bleibt eigener Interpretationsspielraum.

Oliver Scharfbier bei der Laudatio zur Vernissage

Freitag, 24. Februar 2023

Das Lachen der Möwe

Pia-Monika Nittke, Schriftstellerin und Dichterin aus Magdeburg, stellte heute im Magdeburger Georg-Philipp-Telemann-Konservatorium ihren Gedichtband "Das Lachen der Möwe" vor. Illustriert wurde das Buch von ihrer Tochter, der Fotografin Elisabeth Heinemann. In einer Fotoausstellung werden aktuell einige der Schwarzweiß-Fotos im großen Format ausgestellt.

Elisabeth Heinemann zeigt ihr Foto einer
Hyazinthe, das Pia-Monika Nittke zu
ihrem gleichnamigen Gedicht inspirierte 

Roland Kähne, stellvertretender Leiter des Magdeburger Konservatoriums, und Tim Brechmann begleiteten die Lesung mit kleinen Klarinettenstücken. Zu Beginn der Lesung ordnete Verleger Harry Ziethen das Erscheinen des Buches in die literarische Landschaft ein. Dabei klopfte er auf das Holz des Tisches, um nicht nur der Dichterin, sondern auch seinem Verlag Glück zu wünschen. "In diesem Jahr wird endlich wieder die Buchmesse in Leipzig stattfinden", sagte er, "wir brauchen das". Und zum Buch: "Dass ein Gedichtband erscheint, ist heute nichts selbstverständliches, und dass es im 88. Lebensjahr der Dichterin ist, ist auch etwas besonderes". 

Ursula Günther, gleichfalls Schriftstellerin aus Magdeburg, hielt eine Laudatio auf Dichterin und Fotografin. "So eng wie Mutter und Tochter zusammenarbeiten, entsteht eine besondere Verbindung von Poesie und poetischen Bildern. Statt im Banalen zu bleiben, zeigt das Buch in Wort und Bild Dinge, an denen wir sonst achtlos vorübergehen". Sie spricht über das "poetische Staunen der Autorin" und die "Verwobenheit der poetischen Sprache mit den Bildern", die das Buch für sie zu etwas besonderem macht.

Freitag, 3. Februar 2023

Tabu – F. W. Murnaus letzer Film (1931)

Tabu, ein in der Südsee spielender Stummfilm, der letzte Film des großen Regisseurs Friedrich Wilhelm Murnau, wurde heute mit Live-Begleitung durch die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck aufgeführt. Ein dramatischer Film mit einer zwar ungewöhnlichen, aber sehr stimmigen Musik. Komponiert wurde sie bereits 1988 von der rumänischen Komponistin Violeta Dinescu. 

Die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie
unter Leitung von Jan Michael Horstmann
führte Murnaus letzten Film "Tabu" auf.

Der 1930/31 gedrehte Film stammt aus der späten Zeit der Stummfilm-Ära und hat mit 81 Minuten bereits Spielfilmlänge. F. W. Murnau, vor allem durch "Nosferatu" und für seinen Einsatz von Licht und Schatten bekannt, hat auch in seinem letzten Film Momente eingebaut, bei denen schon allein vorüberstreichende Schatten für Spannung erzeugt. Auch wenn hier die Schatten und die Kontraste weicher sind, funktioniert das. Und es ist vermutlich auch der erste oder einer der ersten Filme, in denen ein Hai eine Rolle spielt. Die Wikipedialiste von Filmen mit Haien beginnt jedenfalls erst 1947. Wegen eines menschenfressenden Hais (in einer damals wohl aufsehenerregenden Unterwasseraufnahme) wird nämlich eine Meeresbucht trotz der besonders großen Perlen zum Tabu erklärt. 

Das eigentliche Tabu besteht aber für die junge Reri, die sich gerade erst in den Perlentaucher Matahi verliebt hat, aber dann vom Häuptling der Nachbarinsel als göttliche, unberührte Jungfrau gefordert wird. Matahi und Reri fliehen, werden aber wieder aufgespürt und letztlich nimmt die Geschichte ein tragisches Ende. 

Sonntag, 29. Januar 2023

Anne Frank als Oper

Das Leben von Anne Frank kam heute in einer Oper von Grigori Frid auf die Bühne. Bereits vor zwei Jahren gab es eine Aufführung, die wegen der Corona-Pandemie ohne Publikum als Livestream stattfinden musste. Heute, aus Anlass des Holocaust-Gedenktages am 27.01., wurde das Stück erneut aufgeführt. Diesmal mit Publikum.

Miriam Sabba: Anne Frank
Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck (Leitung Jan Michael Horstmann)
Miriam Sabba als Anne Frank
und Dirigent Jan Michael Horstmann
(Foto: LPB/Martin Hanusch)

Die Oper war eine "Monooper", mit nur einer Sängerin – und mit sehr sparsamer Bühnenausstattung: es genügten ein Holztisch, ein paar Stühle, ein Koffer, eine brennende Kerze, vielleicht das Lebenslicht, das am Ende verlischt. Der Text der Oper waren 1:1-Auszüge aus Anne Franks Tagebuch, teils gesprochen, überwiegend gesungen. Von Miriam Sabba dabei auch szenisch gespielt, die wenigen Requisiten wandelbar nutzend. 

Donnerstag, 29. Dezember 2022

Batterie laden

Heute etwas zum Laden von tiefentladenen Kfz-Batterien. Anlass: der kleine rote Trecker stand ein halbes Jahr unbewegt, der Anlasser klackte nur noch müde. die Batterie zeigte irgendwas zwischen 10 und 11 Volt. 

Zwei Batterieladegeräte mit annähernd gleicher Ladeleistung,
aber unterschiedlicher Größe und Masse. Das große rote mit
Trafo + Gleichrichter und das kleine grüne mit Inverter und
elektronischer Laderegelung.

Also: Ladegerät ran. Das war aber nicht so einfach, denn das schöne kleine elektronische Ladegerät (das grüne) zeigte mit einer roten LED einfach nur "Fault" und weigerte sich schlichtweg, auch nur die kleinste Amperestunde in die Batterie zu schicken. Anscheinend erkannte die Auswerte-Elektronik einen Defekt der Batterie. Nichts zu machen. Oder doch?