Im Film "Liev alleen" gibt der Berliner Schriftsteller Peter Wawerzinek filmische Einblicke in das Leben eines Kindes, das das Glück hatte, in einem DDR-Kinderheim aufzuwachsen – statt in einer psychatrischen Anstalt, wie seine ein Jahr jüngere Schwester, die von ihm getrennt wurde, nachdem ihre Eltern 1957 in den Westen abgehauen waren und ihre beiden 2- und 3-jährigen Kinder zurückließen.
Der Film, den Wawerzinek gemeinsam mit Steffen Sebastian drehte, orientiert sich an dem, was Wawerzinek bereits 2010 in seinem Roman "Rabenliebe" beschrieb. Er ist aber kein Film zum Buch, sondern eine filmische Interpretation und zugleich eine Spurensuche, ein Blick auf die Orte der Kindheit ebenso der Versuch einer Beschreibung. Wawerzink spielt darin auch als Kind sich selbst, mit Lederhose und kariertem Hemd steht er da und sinnt seiner Kindheit nach. Wenn die Personen des autobiografischen Films nicht vor der Kamera stehen wollen oder können, dann werden sie verfremdet gespielt. Die Mutter Wawerzineks, nach der er sein halbes Leben lang suchte, wird durch einen Mann in Frauenkleidern dargestellt, mit dem Fluchtkoffer in der Hand und keine Ruhe findend.