Dixieland von der Waterkant – Addi Münsters Old Merry Tale Jazzband fand im Künstlergarten der Familie Feldbach in Zens beim Festival "Klänge im Raum" über 400 begeisterte Zuhörer.
Jost "Addi" Münster – Posaune, Leitung
Hans Malte Witte – Saxophon, Klarinette
Lennart Axelsson – Trompete
Philipp Straske – Gitarre
Lorenz Boeschel – Klavier
Gerald Bartels – Bass
David Bowler – Schlagzeug
Mit Blick auf den übervollen Feldbachschen Garten – 400 gedruckte Tickets waren verkauft, aber auch danach wurden noch Gäste reingelassen – hörte man sowohl von Ortsbürgermeister Frank Ahrend als auch von Gastgeber Michael Feldbach bei der Begrüßung Worte wie "Wow, das ist ja Wahnsinn". Das Publikum wollte nach zwei Jahren Zwangspause wohl endlich wieder Live-Musik hören, wollte sein Heimatfest feiern, das dieses Konzert mit Unterstützung des ganzen Dorfes und vor allem des Vereins Heimatfreunde Zicken-Zens letztlich auch darstellt. Die Heimatfreunde kümmerten sich wieder um Getränke, Kuchen und Grill. Und um viele Arbeiten vor und nach dem Konzert. Für Frank Ahrend war es auch "ein Symbol, dass es wieder mit der Kultur losgeht".
Das 28. Mal "Klänge im Raum" und das 24. mal "Dixieland in Zens" sind schon sehr viel – Addi Münster, 87, Bandleader und Posaunist der Old Merry Tale Jazzband, kann auf wesentlich größere Zahlen zurückblicken: Er kam ein halbes Jahr nach der Gründung, immerhin schon im Jahr 1956, zur Band und leitet sie seit 1957. "Wir hätten letztes Jahr unser 65. Jubiläum feiern wollen. Das ging aus bekannten Gründen nicht, wegen diesem dummen Virus. Aber das holen wir jetzt im 66. Jahr nach", sagte er dem Publikum. "Ich habe mich sehr gefreut, als ein Anruf kam, ob wir in Zens spielen könnten", sagte Münster, "und dann musste ich erst mal nachschauen, wo das eigentlich liegt. Aber nun werde ich es nicht vergessen".
Die Band startete mit "The Sunny side of the street" und angesichts des Wetters (die Band stand auf der Terrasse in vollem Sonnenschein) merkte Addi Münster an, "Ein Titel, der hier so richtig her passt". Mit der Musik nahm die Band die Zuhörer mit in die Jazzgeschichte. Teils mit Titeln, mit denen die Band bereits in den 60er Jahren Erfolg hatte, so zum Beispiel mit ihrer Filmmusik zum Film "Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn" oder "Hallo kleines Fräulein, haben Sie heut' Zeit". Und selbstverständlich internationale Standards, wie den Beale Street Blues oder When the Saints goes marching in.