Freitag, 19. November 2021

Orgel und Improvisation

In der Kathedrale St. Sebastian spielten Kathedralmusiker Matthias Mück und sein Organisten-Kollege Stefan Nusser, begleitet von Thomas König (Violine) und Jerzy Bojanowski (Klarinette). Neben Eigenkompositionen von Stefan Nusser und Thomas König standen Werke von Max Reger, Bela Bartok und Bela Kovacs auf dem Programm. Das Konzert fand innerhalb des 28. Tonkünstlerfestes Sachsen-Anhalt statt.

Jerzy Bojanowski, Thomas König,
Dr. Stefan Nusser und Matthias Mück (v.l.n.r.)

In Stefan Nussers "Versöhnung" werden dissonante Orgeltöne abgelöst von einer sehr hellen und klaren Violinstimme, die durch die gesamt große Kirche klingt. Auf einzelne Tonfolgen der Violine antwortet die Orgel wie ein Echo. Nach dem leisen Beginn tönt die Orgel später tief und mächtig. 

Thomas Königs Komposition "Melangolie" war vom Titel her unverkennbar ein Wortspiel, vielleicht als melancholische Melange zu interpretieren. Das Stück beginnt mit einer Folge zweier Töne, sich stetig wiederholend, erst langsam, dann immer schneller werdend, bis sie im Hall der Kirche ineinander übergehend zu einem werden. Stefan Nusser übernimmt an der Orgel diese Töne, fügt aber laute und tiefe Dauertöne hinzu. Die Orgelklänge werden immer dissonater, verbreiten eine nervöse und gereizte Stimmung, bis sie am Ende wieder mit der Violine im Gleichklang sind. 

Mittwoch, 17. November 2021

Magdeburger Bilder

In einer Suite für Schlagwerk Solo stellte Hermann Naehring seinen persönlichen Blick auf Magdeburg dar. Später kam Warnfried Altmann hinzu, beide spielten Stücke von Bela Bartok. Das Konzert im Foyer des Forum Gestaltung Magdeburg fand im Rahmen des 28. Tonkünstlerfestes Sachsen-Anhalt statt.

Hermann Naehring und Warnfried Altmann

Leise Schläge auf Blech und später auch ebenso leise auf die riesige Taiko-Tommel, die doch so laut dröhnen kann, und auf Röhrenglocken stehen am Beginn von Hermann Naehrings Magdeburger Bildern. "Am Fluss" ist das erste Bild überschrieben. Eine sanfte Elbe, die leise dahinfließt. Naehring steht dabei inmitten seines riesigen Instrumentariums aus Percussion-Instrumenten, als suchte er sich Zutaten zu seiner Musik zusammen, ein wenig Schlagzeug hier, ein paar schreiend laute und gleich wieder gestoppte Schläge aufs Blech dort. Zuweilen wirkt er wie ein Magier, auch von seiner Erscheinung her, wenn er seine Klänge zusammenzaubert, auf die Wirkung lauscht, manchmal selbst überrascht davon, dann wieder etwas neues hinzufügt. 

Dienstag, 16. November 2021

Kon-Bigband trifft Bartok

Die Kon-Bigband des Magdeburger Konservatoriums trat beim Tonkünstlerfest Sachsen-Anhalt mit einem Programm auf, in dem auch der ungarische Komponist Bela Bartok eine Rolle spielte – selbstverständlich auf Big Band adaptiert. 

Thomas König vom Tonkünstlerverband Sachsen-Anhalt sagte zur Begrüßung des Publikums, Eigentlich hatten wir das Konzert bereits 2020 geplant, zum 30. Jubiläum des Tonkünstlerverbandes, aber da standen wir ja alle auf der Pausentaste". Nun aber war der Saal voll (noch ging das), das Publikum war begierig auf Live-Musik, und dann ging es auch gleich kräftig zur Sache. 

Kräftiger Big-Band-Sound prägte das Konzert und kam so frisch rüber, als hätte es das Jahr Zwangspause nicht gegeben – vielleicht spielte auch eine Jetzt-erst-recht-Stimmung mit. "Let's face the music an dance" lautete dann auch einer der ersten Stücke der von Mohi Buschendorf geleiteten Band.