Heute mal ein Filmtip für Freunde von Trickfilm und Science Fiction: Ku! Kin Dsa Dsa (im Original: Kу! Kин-дза-дза). Manche würden den Film wohl auch unter Steampunk einordnen.
Hier ist der Filmtrailer:
Nun ja, wer den Trailer gesehen hat, wird schnell den großen Nachteil erkannt haben: der Film ist zurzeit nur in russisch verfügbar. Und das ohne Untertitel (vielleicht gibt es die ja auch bald. Und bis dahin sind die im Vorteil, die Russisch in der Schule gelernt haben :-). Aber die großartigen Bilder entschädigen für die Verständnisprobleme. Ohnehin ist der Film nicht so sehr schwer zu verstehen, wenn man die Grundzüge der Handlung kennt:
In Moskau trifft der weltberühmte Cellist Wladimir Nikolajewitsch Tschischow mit seinem Großneffen Tolik zusammen, der aus Nizhnie Yamki nach Moskau kam, um DJ zu werden. Ein Alien kommt auf der Suche nach seinem Heimatplaneten vorbei und als Tolik auf die Fernbedienung drückt, die der Alien in der Hand hält, landen die beiden Menschen auf dem Wüstenplaneten Plük. Dort gibt es eine Menge skuriler Gestalten. Die Gesellschaft ist in die höhergestellten „Tschatlanen“ und die niedriger stehenden „Pazaken“ unterteilt. Die Pazaken müssen als Zeichen ihres niedrigen Standes eine Glocke ("Zak") unter der Nase tragen.
Die plükianische Sprache besteht nur aus wenigen Worten (das wiederum erleichtert das Verstehen des Films ohne russische Sprachkenntnisse). Die wenigen Worte plükianisch sind bei Wikipedia nachzulesen. Das wichtigste bzw. häufigste Wort ist Ku (nicht zu verwechseln mit Kü, welches ein gesellschaftlich akzeptiertes Schimpfwort ist).
(Eine Anmerkung zur deutschen Schreibweise von Plük und Kü: diese habe ich aus Wikipedia übernommen, sie stimmt aber eigentlich nicht richtig. Im Original werden Кю und Плюк Kju und Pljuk gesprochen. Der Unterschied zwischen Ky und Кю – Ku und Kju ist nicht sehr groß... )
Der Film ist eine Mischung aus Endzeit-Film und Science Fiction und begeistert durch diesehr schön gezeichneten Bilder mit vielen Anspielungen an mehrere Science-Fiction-Klassiker und durch die Situationskomik, die auch ohne Sprachkenntnisse zu verstehen ist.
Das Konzept stammt von Alex Andreev, der auf seiner Webseite etwas zu seinem Film schreibt und ein paar Bildentwürfe darstellt. Das Drehbuch von Ku! Kin-dsa-dsa schrieb Georgi Danelija, der Regisseur des bereits 1986 gedrehten sowjetischen Spielfilms Kin-dsa-dsa. Zu Georgi Danelija gibt es hier einen Text zum Film, mit ein paar Bildern aus dem Film.
Auf den Trickfilm, der auf den gleichnamigen sowjetischen Spielfilm aus dem Jahr 1986 zurückgeht, wurde ich übrigens auf Umwegen aufmerksam: Auf der Suche nach einem Song der ostdeutschen Punkband Feeling B landete ich bei einem Video,
das Szenen des Spielfilms enthielt – und die waren dermaßen skuril, daß ich unbedingt das Original (gibt es übrigens auch bei Youtube, mit englischen Untertiteln) sehen wollte. Das war dann allerdings schon ziemlich harte Kinokost. Der Trickfilm ist da wesentlich leichter zu verstehen.
Nachtrag: auf Youtube gibt es den Film inzwischen nicht mehr. Aber
man kann ja mal bei google nach ку кин-дза-дза мультфильм смотреть
онлайн suchen. Da gibt es immer noch einige Möglichkeiten. (Zum Beispiel hier: https://ok.ru/video/1070898744004)
Tschischowist ein berühmter Cellist. Er wird ... |
auf den fremden Planeten gebeamt. |
Die Außerirdischen sind allesamt schräge Typen. |
Und ihr Raumschiff sieht ziemlich schrottig aus. |
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