Donnerstag, 12. April 2012

Lesung: Peter Wawerzinek


Im Moritzhof Magdeburg fand eine Lesung von Peter Wawerzinek statt, veranstaltet vom Literaturhaus Magdeburg. Ein schöner und interessanter Abend. Schon Wawerzineks Berichte über seine Begegnungen mit anderen Schriftstellern und seine Anekdoten aus dem Literaturbetrieb (er kennt anscheinend Gott und die Welt!) waren den Abend wert. Bevor er überhaupt mit seiner eigentlichen Lesung begann, redete er in endlos scheinenden Abschweifungen über diesen und jenen, über Künstler heute und in der DDR der 60er bis 80er Jahre.
Nach Magdeburg war er aber eigentlich gekommen, um sein neues Buch: Parodien. Wawerzineks Raubzüge durch die deutsche Literatur vorzustellen. Wie er sagte, schreibt er schon seit Jahrzehnten ab und zu kleine Parodien über die Texte deutscher Schriftsteller. Sie als Buch zu veröffentlichen war dann aber erst möglich, nachdem er für Rabenliebe den Ingeborg-Bachmann-Preis bekommen hatte und so viel bekannter war. Viele dieser Parodien sind so gut gelungen, daß sie beinahe vom Parodierten selbst stammen könnten. Wer im Buch blättert, sieht darüber hinaus, daß manche der Texte darüber hinaus auch noch in grafischen Elementen die Parodie aufnehmen. Noch viel schöner als das Buch zu lesen ist es, es vom Autor lesen zu lassen. Unvergleichlich, wie er seinen Texten Leben einhaucht, mit seiner Stimme die Art anderer Autoren nachahmt, mit einem deutlich sichtbaren Spaß daran.
Wer nicht dabei war, kann sich die Lesung auf den CD-Spieler holen: dem Buch liegt eine Audio-CD mit etwa 50 der Texte vor, gelesen vom Autor.

 
 
 
 

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