Mauersegler und Schwalben flogen hoch am blauen Himmel über Zens. Ein Zeichen für gutes Wetter, das Dr. Michael und Bärbel Feldbach als Gastgeber des heutigen Klänge-im-Raum-Konzertes nur zu recht kam. Schließlich waren bereits einige der Open-Air-Konzerte in den Vorjahren verregnet. In diesem Jahr stimmte aber alles – warmes sommerliches Wetter und vor allem der Gast des Abends, der bekannte Blues- und Boogiepianist Axel Zwingenberger, führte etwa 400 Konzertbesucher in den Zenser Künstlergarten. Die ausgedruckten Karten waren kurz vor Beginn des Konzertes bereits verkauft, aber jeder der dann noch kam, wurde hineingelassen.
Im Garten herrschte so etwas wie Volksfeststimmung, der Zenser Heimatverein sorgte für Zwiebelkuchen, Gegrilles und Bier vom Faß. Man traf alte Bekannte, aber auch von weither angereiste Gäste.
Axel Zwingenberger spielte in seinem dreistündigem Auftritt scheinbar mühelos und ohne Noten Boogie, Blues und Ragtime und erzählte zu einigen Stücken kleine Anekdoten zu deren Entstehung. So beispielsweise von seinem Aufenthalt in New York, wo man in der Lexington Avenue in einem Zimmer mit Einfachverglasung wohnend bei 24 Stunden Verkehrslärm entweder verrückt wird – oder Musik macht. Eine Komposition von ihm war inspiriert von einem berühmten Hamburger, "der dort vor 600 Jahren seine Karriere beendete" – so entstand der Störtebecker Stomp, in dem man gleichsam die Moritat von Störtebecker heraushören konnte. Vom Publikum bekam Zwingenberger reichlich Applaus; ein interessantes Erlebnis dabei war, als er mit dem rhythmischen Klatschen des Publikums spielte, es als Metronom nutzte und mit kurzen Spielpausen testete, ob es den Takt hielt. Erstaunlicherweise funktionierte das sogar.
Axel Zwingenberger wurde nicht ohne Zugaben von der Bühne gelassen. Dabei zeigte er auch komödiantische Seiten – er wechselte die Tonart und rief ins Publikum "das ist jetzt Es – weil ich jetzt gleich Eß" und ein wenig später "das ist jetzt G – weil ich jetzt gleich geh'". Dennoch ging er noch nicht und setzte sich nochmal an den Flügel. In Erinnerung bleibt ein Abend mit einem sympathischen Pianisten, dem man in Zens viel näher war als auf großen Konzertbühnen.
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