Samstag, 19. Mai 2018

Dixieland in Zens – Alte Wache

Schon zum 22. Mal gab es im großen romantischen Garten der Famile Feldbach in Zens ein Dixielandkonzert. Diesmal war die "Alte Wache" aus Potsdam zu Gast.
Erhard Pannek – Trompete, Gesang
Silke Zimmermann-Haase – Saxophon
Hans-Dieter Ristau – Posaune
Gunnar Beetz – Tenorbanjo, Gesang
Detlef Czopp – Schlagzeug
Helmuth Feibicke – Tuba
Dixiland in Zens: die "Alte Wache" aus Potsdam
sorgt für viele Besucher

Zu Beginn des Konzertes, nach den ersten  Dixieland-Klängen, begrüßte Michael Feldbach die etwa 460 Gäste und bedankte sich bei allen, die an der Vorbereitung beteilgt waren, unter anderem der Heimatverein Zens und die Freiwillige Feuerwehr Zens. Und er wies auf ein großes Sparschwein hin, in dem Geld für einen guten Zweck – für den Eigenanteil der Kirchgemeinde zur Reparatur der Kirchturmuhr - gesammelt wurde.

Außerdem konnte er auch in diesem Jahr wieder auf eine Ausstellung hinweisen, die heute im Carport des Feldbachschen Anwesens zu sehen war: in diesem Jahr stellte Matthias Röhricht unter dem Titel "Fernsichten" Fotos mit sehr interessanten Perspektiven vor, in denen mittels super-langer Telebrennweiten Nah und Fern scheinbar zusammenrückten.

Das Dixielandkonzert in Zens ist ein fester Termin innerhalb der „Klänge im Raum“, dem Musikfest des Salzlandkreises. Viele kommen oft nicht einmal der konkreten Band wegen, sondern gehören zum Stammpublikum, das weiß, daß es jedes Mal gut unterhalten wird. Das Konzert findet immer am Pfingstsonnabend statt – deshalb sollte sich jeder schon mal den nächsten Termin in den Kalender eintragen. Pfingstsonnabend 2019 ist am 8. Juni.

Michael Feldbach begrüßt die Gäste des
Dixiland-Konzertes
Nun aber zur Band. Die spielte ganz unaufgeregten und bodenständigen Dixieland, so selbstverständlich, fröhlich und locker, wie das nach jahrzehntelanger Bühnenerfahrung eben geht. "Die meisten von uns spielen schon seit 35 Jahren zusammen", sagte Bandleader Erhard Pannek. Pannek leitete nicht nur die Band, sondern hatte auch manche Anekdote zur Musik und zur Band dabei, und gleich am Anfang auch den Kalauer, wonach eine Alte Wache besser sei als eine schlafende Junge. Wenn Panecke wenig später auf das Alter der Band und der Musiker zu sprechen kam, dann fällt mir dazu natürlich auch gleich eine Textzeile (von Udo Lindenberg) ein, die gut und gern auch das Zeug zum Kalauer hätte: „Bei Onkel Pö spielt 'ne Rentnerband, seit zwanzig Jahren Dixieland...“

Wie auch immer, ob alt ob jung, müde wurde bei der Alten Wache keiner. Die Musik der Band war, wenn auch wohltuend oldschool, erfrischend munter. Besonders toll, wenn dann auch noch Gesang hinzukam, von Erhard Panecke mit seiner passend zur Dixieland-Athmosphäre passenden rauchig-kratzigen Stimme, mehrstimmig oder (wie bei „Rosanna, oh Rosanna“) im Wechselgesang.

Ihre Auftritte führten die Band schon in die ganze weite Welt. „Dass wir auch mal in New Orleans, in der Bourbon Street, spielen würden, das hätten wir uns als Ossis nie zu denken gewagt“, sagte Erhard Panecke dazu und berichtete von gemeinsamen Auftritten mit vielen weltbekannten Musikerkollegen. Aber auch ihre Heimatstadt Potsdam verarbeitete die Band in ihrer Musik. „Dixieland in Sanssouci“ war ein fröhlicher Stadtrundgang im Dixieland-Stil. „Freunde, kommt nach Sanssouci, Nehmt Euch dabei Zeit!“ hieß es darin und dann folgte eine Sehenswürdigkeit nach der anderen, auch die Filzpantoffeln für die Schlossbesichtigung wurden nicht ausgelassen. Potsdam sollte der Band einen Marketingpreis für die Werbung für die Stadt überreichen (wenn sie es denn nicht schon längst getan hat).

In den drei Sets gab es jede Menge Klassiker, wie das „All of me“ oder „Alexanders Ragtime-Band“, englische ebenso wie deutsche Titel („Mein kleiner grüner Kaktus“). Bei mir am Tisch saßen ein paar alte Damen, alle jenseits der 70 oder vielleicht 80. Aber von Alter war da keine Spur, als sie textsicher dieLieder ihrer Jugend mitsangen, so wie die deutsche Version des "Tennesey Waltz". Zu Ende ging das Programm dann mit "Down by the riverside" und – als Zugabe vom Publikum laut gewünscht – "Ice Cream".

Matthias Röhrichts Ansichten
zum Thema Fotografie
In den Konzertpausen findet die
Fotoausstellung viele interessierte Besucher


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