Steffen Eberts Fotografien sind durch harte Schwarz-Weiß-Kontraste geprägt. Damit hebt er Strukturen hervor, die einen völlig neuen Blick auf die abgebildeten Objekte öffnen. Oft sind Architektur oder auch nur Details von Bauerken zu sehen, die der Fotograf bei seinen Reisen sieht. Heute wurde seine Ausstellung im MDR-Funkhaus eröffnet.
Steffen Ebert bei der Eröffnung seiner Ausstellung, neben ihm die Pianistin und Sängerin Luise Werner, die die Vernissage musikalisch begleitete. |
In den harten Kontrasten kommen Grautöne scheinbar überhaupt nicht vor (der geschulte Blick des Fotografen erkennt sie, jedoch sind sie nebensächlich). Es dominieren Schwarz und Weiß, damit bekommen Eberts Fotos etwas grafisches. Die Strukturen der Objekte dominieren vor deren eigentlicher Funktion.
Die Idee zu seiner Art zu fotografieren, seinen speziellen Blick auf die Welt hat Steffen Ebert wohl von seiner Arbeit als Konstrukteur, wo Strukturen, wo linien- und flächenhafte Konstruktionselemente zusammenwirken. Zudem kommt Ebert beruflich weit herum, hat immer eine Kamera dabei. Aber ebenso wie auf Reisen fotografiert er auch viel in Magdeburg. So gibt es in den etwa 70 großformatigen Fotos seiner Ausstellung vieles, was Besucher aus der Umgebung wiedererkennen. Etwa die Trogbrücke des Mittellandkanals, die Hubbrücke, den Albinmüllerturm oder selbstverständlich den Dom. So sah man bei der Eröffnung viele Magdeburger, die ihre Heimat neu betrachten konnten. Aber auch aus Magdeburg gab es Fotos von Bauwerken, deren Standort auf den ersten Blick nicht und auf den zweiten auch erst durch genaue Ortskenntnis erkennbar wurde. Gebäude auf dem Universitätscampus etwa, die durch ihre Wellblechfassade grafisch wirken.
Wenn Steffen Ebert auch meist unbelebte Objekte fotografiert, so gibt es doch eine beeindruckende Serie von Bildern, in denen Architektur in Bewegung gerät: die Langzeitdokumentation von Abriss und anschließendem Neuaufbau des Getreidespeichers am Magdeburger Wissenschaftshafens. Bewegung ergibt sich durch den Schwung der Kugel des Abrissbaggers ebenso wie durch die Folge der Fotos, die zusammengefügt ein Daumenkino ergeben würden.
Eberts Fotografien, inzwischen bereits mehrfach preisgekrönt, kennt man auch aus Abbildungen im Internet oder in Zeitschriften. Im weiträumigen Foyer des Magdeburger Funkhauses erhalten die auf große Formate ausbelichteten Fotos genügend Platz, um in dieser großen Form noch beeindruckender zu wirken.
Die Ausstellung ist bis zum 20. August im Magdeburger MDR-Funkhaus im Rotohornpark zu sehen, zu den Öffnungszeiten der MDR-Kantine, Mo-Fr 8-14 Uhr, Sa-So 10-14 Uhr.
Ein Vertreter des MDR-Funkhauses begrüßte die Gäste. |
Norbert Dregger als Laudator |
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