Sonntag, 7. Juli 2013

TFF 2013 – der Sonntag

Der Sonntag beginnt, und allmählich merkt man die Anstrengung von vier Tagen Festival in den Knochen. Aber egal, los geht's. Zuerst zum Theaterplatz, wo Das Serious Beans Project aus Maastricht (NL) Weltmusik spielte. Anschließend hoch zur Burg.

The Serious Beans Project (NL)
Der Platz vor der Burgterassenbühne war voller Menschen. Auf der Bühne gab es finnischen Tango, mit der Akkordeonistin Johanna Juhola und ihrer Band. Tolle Musik, ein wenig (wie erwartet) melancholisch, aber auch frisch und munter.
Publikum auf der Burgterasse

Johanna Juhola Reaktori (FIN)
Dann wieder runter zum Markt, um Klaus den Geiger zu hören. Vorher spielte dort die kolumbianische Band von Mauricio Velasiera mit jazzig gespielten mittelamerikanischen Melodien, zu denen eine Tänzerin tanzte.
Mauricio Velasiera (COL)

Jenny Adejayan

Vanessa Guevara
Dann endlich: Klaus der Geiger. Mit seinen gewohnt bissigen Texten, manchmal auch unterhalb der Gürtellinie, und vor allem: kein Blatt vor den Mund nehmend. Politische Musik in einer sehr direkten und deutlichen Form. Und bei der aktuellen Politik fiel es ihm nicht schwer, Themen zu finden. Die beiden Jungen unten vor der Bühne lauschten aufmerksam den Texten, und feixten über die
Klaus der Geiger (D), hier noch mit dem
Geigenbogen spielend...

...den er dann gegen einen selbst gebauten
und mit Bühnentape geklebten tauschte.
(dem Klang der Geige tat es keinen Abbruch)

Vor der Bühne saß ein Maler und machte das, was ich mit dem Fotoapparat tat: ein Bild des Musikers zeichnen oder malen. Am Ende des Konzertes war das Aquarell von Klaus fertig.

Nochmal rüber zum Theaterplatz: dort spielt die Drsdner Band Huderich Lieder von Gundermann. Schön, daß dessen Musik weiterlebt.
Huderich (D)
Ein Schotte am Alphorn begegnete uns auf dem Schulplatz. Kommt sicher auch nicht alle Tage vor... Werner Erb aus der Schweiz ließ hier auf dem Schulplatz seine Alphörner probieren.

Auf dem Markt gab es Sonntag nachmittag nochmal ein Konzert von Bauchklang. Diesmal war die Lautstärke etwas niedriger eingestellt als am Sonnabend im Heinepark. Lina würde bestimmt sagen, daß das Konzert dort aber viel mehr Stimmung hatte (und sie würde wohl Recht damit haben – die Musik braucht die Lautstärke und die Bässe). Aber auch auf der Marktbühne war es eine tolle Erfahrung, die fetten Klänge zu hören, von einer Musik, die ich mir sonst nie anhören würde (so in der Art, wie sie manchmal aus tiefergelegten Autos mit fetten Bassboxen im Kofferraum dröhnt – keine Ahnung, wie der Stil heißt). Was Bauchklang so besonders machte, war die ausschließliche Verwendung des Körpers als Instrument. Und natürlich von Mikrofon und Verstärker. 
 
Bauchklang (A)
Und kurz darauf begann auch schon das Abschlußprogramm. Einige der Musiker kamen nochmal auf die Bühne, Zeit für einen kleinen Rückblick in schon gehörtes oder einen Einblick in verpaßtes. Verpaßt hatte ich den Auftritt von Söndörgö, einer ungarischen Band, die mitreißende Balkanklänge spielt. Dann kam nochmal Bauchklang, und danach eine Band, deren Namen mir grad nicht einfällt. meiner Erinnerung nach eine ukrainische Sängerin, die der verlorengegangenen musikalischen Tradition von Juden, Ukrainern, Polen und Deutschen in ihrer Heimat nachgeht.(wer einen Hinweis hat, kann ihn gern als Kommentar eintragen). Den Abschluß machte der Galloping Irish Club, dessen Konzert ich auch verpaßte. So gab es immerhin einen kleinen Ausschnitt davon, was man verpaßt hatte. Irische Musik, aber auf eine so schnelle und lebendige Weise gespielt, daß es beinahe an Rockmusik grenzte. Begeisternd.
Söndörgö (HU)

Bauchklang (A)
Anschließend zurück zum Wohnmobil, alles eingepackt und reisefertig gemacht, um nochmal kurz zum allerletzten Konzert des 2013er TFF in den Heinepark zu gehen.La Caravane Passé aus Frankreich, die einen bunten Misx aus Zigeunermusik, Reaggae und Rock spielten, ziemlich verrückt. Und es waren doch noch eine Menge Zuhörer da, der Platz vor der Bühne war auch am Sonntag abend noch voll. Uns aber zog es dann doch nach Hause, nach vier erlebnisreichen Tagen, deren Musik noch lange nachklingen sollte.

sorry, hier fehlt der Bandname... 

The Galloping Irish Club



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