Maria und Rüdiger Meussling (rechts) sitzen mit ihren Büchern im Schatten eines Baumes. Immer wieder setzen sich Freunde und Bekannte zu ihnen. |
Schon vor vielen Jahren begann Maria Meussling damit, die Geschichte der Pretziener Kirche St: Thomas und die Restaurierung der Kirche und der darin gefundenen mittelalterlichen Wandgemälde aufzuschreiben (Der verlorene Christus von Pretzien). Es folgten Bücher über die Kirche St. Maria Magdalena in Plötzky, Geschichten im Umfeld der Kirche und ihres Heimatdorfes Plötzky und über ihre Arbeit als Restauratorin. Bücher wie Wenn Steine predigen (das ihr neuestes ist), Kirchturmgeschichten oder Der Sommer mit Hirsch Heinrich und andere Geschichten. "Ich schreibe und Rüdiger macht die Handwerksarbeit" sagt sie und meint damit ihr Buch Das zerschnittene Gemälde, das ihr Mann, der vor seiner Ausbildung als Pfarrer eine Buchbinderlehre absolvierte, Exemplar für Exemplar in Handarbeit gebunden hat.
Leute kommen vorbei, schauen, kaufen das eine odere andere Buch. Viele haben die Bücher aber auch schon und kommen nur auf einen herzlichen Gruß vorbei. Zu erzählen gibt es mit jedem etwas, schließlich sind die Meusslings seit Jahrzehnten mit "ihren" Kirchen verbunden, wenn auch jetzt nur noch im Ruhestand, und kennen fast jeden, der zu den Konzerten des Pretziener Musiksommers kommt.
Das Wort "Ruhestand" scheint auf die beiden aber nicht so richtig zu passen. Maria Meussling veranstaltet regelmäßige Leseabende in Plötzky und auch die Geschichte der Kirchen der nahen Umgebung läßt beide nicht los. In ihrem neuen Buch geht es um die Geschichte der Plötzkyer Kirche. "Die Übersicht der Pfarrer habe ich bis zurück zur Reformation verfolgt", sagt Maria Meussling, "und es gibt viel über die Arbeit der Pfarrer zu lesen, darüber wie sie hier wirkten".
Inzwischen steht die Ranieser St.-Lukas-Kirche im Blickpunkt. "Es ist toll, was meine Frau alles herausgefunden hat", sagt Rüdiger Meussling. "Wir haben aus Glinde das Kassenbuch der Kirche bekommen", sagt Maria Meussling. Glinde, warum das? Weil wenn man etwas herausfinden will, auch scheinbar unscheinbare Dinge helfen. "Ranies wurde über lange Zeit über die Elbe hinweg von Glinde aus versorgt, und darüber kann man im Kassenbuch viel nachlesen. Dann gibt es also bald ein Buch über die Ranieser Kirche, frage ich. "Nein, so weit sind wir noch nicht", antwortet sie lachend, "aber es ist schon interessant, was über die Geschichte herauskommt". Jetzt aber gehört die Kraft der beiden eher praktischen Projekten. "Jetzt wird erst mal der Äbtissinnenstuhl in Ranies restauriert. Wir haben auf Feiern wie Rüdigers 80. Geburtstag Geld dafür gesammelt. Der Stuhl wird jetzt wie früher richtig schön farbig werden", freut sich Maria Meussling.
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