Großartige Musiker und großartige Musik: mit Quartetten von Telemann und weiteren Komponisten startete die Magdeburger Telemann-Sonntagsmusik in ihre 60. Saison.
Polina Gorchkova – Flauto traverso
Liv Heym – Violine
Pavel Serbin – Viola da gamba
Siegfried Pank – Viola da gamba
Jean-Christophe Dijoux – Cembalo
Polina Gorshkova, Siegfried Pank, Jean-Christophe Dijoux, Pavel Serbin und Liv Heym (von links) |
Zugleich war es auch das erste Konzert der Telemann-Sonntagsmusik seit dem durch Corona bedingten abrupten Stop der Konzerte im März. Wie das gesamte Kulturleben wurden die Sonntagsmusiken und auch die Telemann-Festtage abgesagt. Erst allmählich starten hier und da die ersten Konzerte. Nun also auch die langjährige Alte-Musik-Konzertreihe. Die Erleichterung darüber war Carsten Lange, dem Leiter des Magdeburger Telemann-Zentrums anzumerken, als er Gäste und Musiker begrüßte.
Vor dem Konzert blickte Carsten Lange zurück auf die vergangenen 59 Jahre, auf die wechselnden Spielstätten der Konzertreihe, zuerst den Gobelin-Saal des Magdeburger Museums, dann die Telemann-Konzerthalle im Kloster Unser Lieben Frauen und seit 2003 der Schinkelsaal des Gesellschaftshauses. Und er blickte zurück auf die Geschichte der Konzerte, die als Konzerte interessierter Laienmusiker begannen und sich bald zu einer Veranstaltung international bekannter Künstler entwickelte und er erinnerte an einige Akteure und Organisatoren. Einen Ausblick auf Konzerte außer der Reihe gab es auch: im Oktober sollen einige der Konzerte der Telemann-Festtage nachgeholt werden.
Carsten Lange bei der Eröffnung der neuen Saison der Telemann-Sonntagsmusik |
Unter dem Titel "Zu Viert" standen fünf Musiker auf der Bühne des
Gartensaals im Gesellschaftshaus Magdeburg. Dieser seltsame Unterschied
von Titel und Anzahl der Musiker erklärt sich aus den vierstimmigen
Instrumentalwerken. Zwei mit sechs Sätzen sehr lange und damit auch abwechslungsreiche Quartette oder, wie es damals hieß, Quatuors von Georg Philipp Telemann bildeten den Rahmen des Programms, dazwischen erklangen weitere Werke von Carl Friedrich Abel und dem mir bis dahin unbekannten Louis-Gabriel Guillemain. Allesamt virtuos gespielte Stücke, von denen mir einige Melodien noch lange im Ohr nachklangen. Bemerkenswert, wie sich vor allem Polina Gorchkova (Flöte) und Liv Heym (Violine) die musikalischen Themen hin und her zuspielten, während die beiden Gamben die tieferen Töne lieferten und das Cembalo den Rhythmus beisteuerte. Die musikalischen Rollen waren gut verteilt und ergaben einen plastischen Gesamteindruck.
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