Mit "Frühlingskonzert" war das Programm der Martin-Rühmann-Band im Forum Gestaltung überschrieben. Aber es war mehr als nur ein Abgesang des Winters, es war auch eine Liebeserklärung an das Leben und ein Konzert für den Frieden, das mit "Give Peace a Chance" ausklang.
Martin Rühmann (voc, git)
Sylvia Oswald (voc)
Warnfried Altmann (sax)
Rüdiger Krause (git)
Carsten Apel (acc)
Tino Scholz (bass)
Gören Eggert (perc)
Bevor Norbert Pohlmann die Band begrüßte, berichtete er vom Solidaritätskonzert für die Ukraine und davon, dass dabei über 1000 Euro an Spenden zusammenkamen. Das Thema des Krieges in der Ukraine kam auch im Konzert der Rühmannband gedanklich immer wieder, entweder direkt, vor allem aber wenn man einige der Lieder, teils auch altbekannte in einem neuen Kontext hörte. So gleich zu Beginn, als Martin Rühmann solo am Klavier ein Lied spielte, dass er einst für seinen Sohn schrieb. "Als er gerad zwei Wochen alt war, habe ich mich ans Klavier und schrieb ein Lied, was ich ihm wünsche, was ich allen Kindern wünsche", sagte er. "Ich wünsche, dass Du nie marschierst, / dass Du vor niemandem parierst", hieß es darin.
Nacheinander kamen noch Karsten Apel und Sylvia Oswald auf die Bühne. Zu dritt, an Gitarre, Akkordeon und Gesang, bestritten sie den ersten, ruhigeren Teil des Abends. Mit Liedern wie das vom "Mädchen am Fluss", wild und gefährlich, kompromisslos und schön, zu allem bereit..., wunderbar gesungen von Sylvia Oswald. Oder im Duett von Rühmann und Oswald eine gesungene Sommer-Erinnerung: "Das packen wir ein für den November, für manchen öden dummen Tag", ein sanfte Blues, begleitet von Rühmanns Mundharmonika. Ein für mich neues Lied erzählte von der Entstehung genau dieses Songs, von einem Foto, das aus einem in die Hand genommenen Buch fällt, mit einer zarten Erinnerung an eine Liebesgeschichte. Da doch das eine oder andere neue Lied dabei war (Rühmann: "in den letzten zwei Jahren war man viel allein und hatte Zeit zur Gitarre zu greifen") - vielleicht gibt es das mal auf einer CD?
Im zweiten Set holte Martin Rühmann seine gesamte Band auf die Bühne, die Musik war mit der Begleitung von E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und Saxophon deutlich kräftiger. Einige Songs jedenfalls, denn andere wie "Danke für den Abend" (von Manfred Krug und Günther Fischer) waren auch leise Chansons (bei dem Lied brauchte übrigens gar nicht der Ursprung erwähnt werden - man hörte Manne Krug auch so heraus). Ebenfalls in "Schau nicht hin /wie traurig ich bin / schweige still, denn ich weiß, dass der andre dich will", auch einer der stillen Chansons von Manfred Krug
Der Text zu einem der Lieder (Ich nehm mein altes Leben und zieh es aus ...) stammte von Martin Rühmanns Schwester Beate. "Das Lied war dann die Basis zur CD Zwischendeck". Nach diesem ruhigen Lied eines, das wieder Anklänge an den Krieg weckte, ein Lied über den aus der heute belarussischen Stadt Witebsk stammenden Maler Marc Chagall, mit der Textzeile "und der Tod ist noch sehr weit".
Auch Gundermann durfte in dem Programm nicht fehlen, sein Lied vom Stoppen der Maschinen (Oweh, ohweh), das war eines, bei dem wohl viele gern laut und kräftig mitgesungen hätten. So war dann auch der Rest des Abends voll von Liedern, die man kannte und bei den ersten Akkorden sofort die Melodie und den Text im Ohr hatte. Lieder wie "Weit so weit", "Weil Sommer ist" oder "Hiddensee" (Meiner Erinnerung nach ist das Lied mit der Textzeile "Keine Haie im Becken..." eines der ersten, die ich von Rühmann überhaupt hörte). Und auch ein Lied durfte nicht fehlen, mit dem viele Magdeburger Künstler in einem bunten Video der Coronazeit ein ein ebenso trotziges wie fröhliches "Auf die Farben, auf die Liebe" entgegensetzten.
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