Samstag, 7. Juni 2014

Blamu aus Weimar

Zum 18. mal fand zu Pfingsten im Künstlergarten der Familie Feldbach in Zens das Dixiland-Konzert statt. Wie immer innerhalb der Konzertreihe "Klänge im Raum", die im Frühsommer im Salzlandkreis stattfindet. In diesem Jahr zu Gast: BLAMU Jatz Orchestrion Weimar:

Bernd Klinkhardt – ld, Posaune, voc, arr.
Jörg Sauer – Trompete, voc
Thomas Klippstein – Klarinette, Es Alt
Guntram Kollascheck – Tuba
Alexander Urschanow – Drums
Frank Kiessling – Banjo, voc


Gastgeber Michael Feldbach zeigte sich bei seiner kleinen Eröffnungsrede beeindruckt von dem (eigentlich wie immer) großen Zuspruch für das Konzert. Der Garten füllte sich schon lange vor Beginn der Musik, die Besucher wurden von den Heimatfreunden Zicken-Zens bewirtet und bei bestem Sommerwetter, blauem Himmel und dreißig Grad im Schatten kamen die kalten Getränke aus dem Zapfhahn gerade recht. Die Plätze im Schatten der großen Bäume waren zuerst weg, auch ein paar aufgestellte Sonnenschirme waren sehr begehrt.

Die Musiker auf der Terasse, in praller Sonne stehend und vom Licht förmlich geblendet, sehnten die – wie sie sagten – "Wolke vom Dienst" förmlich herbei. Die dann nach der ersten Pause wirklich kam und auch dem Publikum in der Sonne das Sitzen etwas erträglicher machte.

Die Hitze tat der Musik und Spielfreude der Band keinen Abbruch. Die sechs Musiker, überwiegend "ältere Herren", oder nach eigenem Bekunden sogar "die besseren älteren Herren" (nach einem von ihnen auch gespielten und gesungenem Musiktitel der zwanziger Jahre) spielten sich äußerst lebendig swingend und jazzend durch die Musikgeschichte, angefangen beim Radetzky-Marsch über 20er-Jahre-Lieder bis zu den Beatles. Und auch Mambo-Rhythmen gehörten zum Programm, wie der "Mardi-Gras-Mambo", den sie vom Mardi-Gras-Festival in New Orleans mitbrachten.

In den Adaptionen der an sich meist gut bekannten Titel zeigte die Band musikalisches Können und Witz, so kam der Radetzky-Marsch sehr swingend daher, während sie "I want to hold your hand von den Beatles" im Stil volkstümlicher Blasmusik spielten. "So hätte es geklungen, wenn die Beatles nicht berühmt geworden wären", sagte Posaunist Bernd Klinkhardt, der durch das Programm führte. Zu den Schwerpunkten des Nachmittags gehörte natürlich die Musik der zwanziger bis vierziger Jahre, Lieder aus Filmen, wie das "Jawoll meine Herren", teils instrumental, teils auch mit Gesang.

Zwischenzeitlich wurde die Bläsergruppe der Band auch mal zu "marching band", wenn sie sich mit ihren Instrumenten zu den Klängen der Capri-Fischer durch das Publikum bewegten. Dabei und ebenso auf der Bühne zeigten sie eine sehr sehenswerte Choreografie des Auftritts.

Die Musiker verabschiedeten sich mit zwei Zugaben: mit "Lili Marleen", das langsam begann und dann nochmal sehr swingend wurde und dann – am Bühnenrand stehend – mit dem sehr langsam und gefühlvoll gespielten "Amazing grace". Ein schöner Schluß eines gelungenen Abends!



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