Am Sonntag merkte man schon die etwas müden Füße. Dennoch mußten sie nach einem erholsamen Schlaf wieder ihren Dienst tun. Es ging rüber zur Stadt, woe Maik Mondial auf dem Schulplatz Balkan-Beats und Polkaklänge spielten.
Danach rüber zur Kirche, um Skáidi zu hören, ein sehr interessantes Zusammenwirken der samischen Sängerin Inga Juuso und dem norwegischen Bassisten und Sänger Steinar Raknes. Die samischen Gesänge, die Joikis, stammen aus einer für uns völlig fremden Sprachwelt und wirken lediglich über ihren Klag und ihre Sprachmelodie. Dabe klingen sie ein wenig nach schamanischen Obertongesang, was vielleicht auch einer ihrer Ursprünge sein mag. Raknes' nach Bob Dylan klingende Stimme mit den englischen Texten schien eine Art Übersetzung der Joikis zu sein, vielleicht auch eine Wechselgesang, jedenfalls schien der Sinn der Joikis auf eine eigenartige schöne Weise verständlich.
Zurück an die Konzertbühne im Park, dort spielte Holly Geraghty (harp, conc) mit ihrem Trio, mit Jonathan Roche (acc) und Mat Griffin (g). Drei noch recht junge Musiker, die die irischen Melodien mit Können und Leidenschaft spielten. In ihren Moderationen zwischendurch ließen sie auch regionale Eigenarten erkennen, bis hin zum Erläutern von Rivalitäten zwischen den benachbarten Orten, aus denen sie stammen.
Auf der großen Bühne nochmal Yi Jia Ren mit ihren eigenwilligen chinesischen Instrumenten und Tönen.
Kurz nochmal hoch zur Burg, um den schon müden Füßen etwas Arbeit zu geben und Alison Krauss & Union Station zu hören. Traditionelle amerikanische Bluegrass-Musik.
Zurück im Park kurz an der großen Bühne bei Les yeux d' la tete reingehört, schwungvolle französische Musik, irgendwo zwischen Chanson, Musette und Jazz.
Zum Erlebnis wurde der Auftritt von Chumbawamba, einer Band aus Leeds in England, die akkuraten Gesang mit politisch anspruchsvollen, links einzuordnenden Texten verbindet. Dabei nehmen sie durchaus auch aktuelle Strömungen auf's Korn, wie beispielsweise bei "Add me as a friend", ohne aber darüber die wichtigeren politischen Inhalte zu vergessen. So wie beim Song "torturing James Hetfield", in dem sie die Verwendung von Musik der Band Metallica zum Foltern von Gefangenen in Guantanamo ebenso anprangern wie die Unterstützung dieses Mißbrauchs von Musik durch den Metallica-Sänger James Hetfield.
Erst einige Tage nach dem TFF erfuhr ich, daß Chumbawamba, die auf dem TFF 2012 ihr 30jähriges Jubiläum feierten, inzwischen ihre Auflösung bekanntgegeben abe, daß mein erstes Chumbawamba-Konzert also auch mein letztes gewesen sein soll. Schade!
Auf dem Rückweg zum (zwischenzeitlich bereits zur Abfahrt fertiggemachten) Wohnmobil noch ein ganz kurzer Stop an der großen Bühne im Heinepark, wo das allerletzte Konzert des TFF begann, mit Gentleman & The Evolution, einem deutschen Reggae-Musiker. Mit der Musik hieß es dann endgültig Abschiednehmen vom TFF – bis zum TFF 2013.
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