Das Festival ist vorbei, spät in der Nacht ging es zurück nach Hause – mit dem Kopf voll Musik. Noch jetzt, am Tag zwei nach dem Festival klingt einiges an Musik nach, und während ich diese Zeilen schreibe, läuft die CD von Chumbawamba, einem meiner (wenn nicht sogar dem) diesjährigen Festivalfavoriten.
Es waren wieder dreieinhalb Tage voller Musik, mit einer großen musikalischen Vielfalt. Die Musiker, die gute Musik mit interessanten Texten, oft auch mit politischen Aussagen verbanden, gefielen mir am meisten. So wie eben Chumbawamba. Und natürlich der diesährige Ruth-Preisträger Hannes Wader, der als lebende Legende auf der Bühne stand. Aber auch die Tänze waren immer sehenswert und mitreißend. Sowohl auf der großen Bühne, mit fast schon akrobatischer Meisterschaft als auch im Tanzzelt, wo man (sogar ich als vorgeblicher Nichttänzer!) nicht anders konnte als mitzumachen. Und es bleibt (auch beim nachträglichen Blick auf den Zeitplan) wie in jedem Jahr ein Gefühl zurück, wahrscheinlich ebensoviel verpaßt zu haben, wie man gesehen und gehört hat. Alles auf einmal ging einfach eben nicht. Manches wurde gezielt angesteuert, anderes eher im Vorbeigehen und zufällig gehört. Aber: egal welche Musik, es war alles interessant, die Organisatoren hatten ein gutes Händchen bei der Auswahl und Programmgestaltung.
Überschattet wurde das Festival am Freitag vom Herzinfarkt des Konzertina-Spielers Horst Voit auf offener Bühne, während er beim Konzert der Magic Concertinas spielte. Glücklicherweise waren im Publikum auch einige Ärzte anwesend, so daß durch sofortige Hilfe sein Leben gerettet werden konnte. Und als nachträglich eingefügter Eintrag dazu: Wolfgang Meyring sagte in der Tonart vom 16. Juli im Deutschlandradio Kultur, daß sich Horst Voit inzwischen auf dem Weg der Besssererung befinde.
Nicht ganz unwichtig (wenn auch nicht in der Hand des Veranstalters liegend): in diesem Jahr paßte das Wetter: es regnete zwar, aber nur einmal und nur kurz während der Konzerte, ansonsten nur vormittags, als man unter dem Caravan-Vordach das Ende des Regens abwarten konnte.
Die Ton- und Lichttechnik war auf fast allen Bühnen sehr gut, ein herzlicher Dank auch an die Techniker. Nur die Bühnen im Handwerkerhof und an den Bauernhäusern im Park waren eine Zumutung, für die Zuhörer, die dort nichts verstehen konnten, aber sicher ebenso auch für die Musiker: solche miserablen Auftrittsorte hat niemand verdient.
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