Core, das Ensemble für experimentelle Netzwerkmusikperformance, vollzieht musikalisch das, was in Zeiten der Corona-Pandemie viele kennen: Videokonferenzen. Nur dass hier alle sechs Musiker das tun, was auf üblichen Videokonferenzen verpönt ist: sich gleichzeitig "zu Wort" zu melden.
Constantin Basica – Piano, Synth
Chris Chafe – Celletto, Stegosaurus
Henrik von Coler – Hypermodular Synth
Fernando Lopez Lescano – modular Synth, El Dinosaurio
Juan Parra – Guitar, Modular Synth
Klaus Scheuermann – Modular Synth
Zur Hybrid-Veranstaltung "Hybrid Core" wurde es durch die Anwesenheit echter Menschen in der Zoom-Konferenz, eines der Musiker und vieler Zuschauer. Henrik von Coler hatte sein Equipment im Schinkelsaal aufgebaut, dazu eine große Leinwand, auf der teils seine Kollegen im Split Screen zugeschaltet waren, teils Kommentare zu den Geräuschen zu lesen waren, Bezeichnungen wie "groans", "buzzing", "guitar like music", "gasps", "whistles" oder "purring". Die Zuschauer wurden so in den Entstehungsprozess der Musik mitgenommen. Aber auch hier sind die Grenzen fließend, ist es Musik, ist es Geräusch? Lässt man die Klänge auf sich wirken, dann kann man sich durchaus auch Geschichten vorstellen, wenn es akustisch tönt und man dazu liest "shrieking", "coaching", "chimes", "rumbling", "roaring" oder "phaser firing". Und dies alles im Quadrosound der im Raum vreteilten Lautsprecher.
Henrik von Coler stellte zu Beginn die anderen Musiker an der Leinwand vor und erklärte auch die Technik –die in Magdeburg, Berlin, Stanford (Californien) und Gent (Belgien) sitzenden Musiker sind auf einem in Kalifornien stehenden Server zusammengeschaltet, auf dem die Töne gemischt werden. Sein Fingerschnipp ins Mikro zeigt auch eine physikalisch bedingte Schwierigkeit: das Signal läuft halb um die Welt und wieder zurück, braucht dabei eine halbe Sekunde bis es als digitales Echo zurückkommt.
Dass neben den Synthie-Klängen auch akustische Instrumente mitwirken kommt der Musik zugute. Wenn dann Cello und Sitar klingen und mit dem summend wabernden Synthesizersound kombiniert werden, dann klingt das teils exotisch, ein großer gemeinsamer Klang scheint aus fernen Welten zu kommen.
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Fernando Lopez Lescano
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Juan Parra
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Constantin Basica
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Klaus Scheuermann
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Chris Chafe
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Henrik von Coler live vor Ort
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... kaum Licht und beeindruckende Fotos ...
AntwortenLöschen... es hilft, wenn gute Lichttechniker am Werk sind.
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