Zur Eröffnung der Ausstellung erläuterte Mathias Geraldy, Pressesprecher der Magdeburger Sparkasse, das Zustandekommen der Ausstellung, die sie jedes Jahr mit wechselnden Themen zu den Filmkunsttagen in ihrer Filiale am Alten Markt haben. Dass es in diesem Jahr Bilder von Günter Rössler sind, hängt unter anderem damit zusammen, dass innerhalb des Festivals ein Film über den bekanntesten Aktfotografen der DDR läuft.
Frank Salender, Vorsitzender des Filmkunst e.V. und Leiter der Filmkunsttage, würdigte das Werk Günter Rösslers, der unter anderem für das "Magazin" fotografierte. Mitunter wird Rössler nach seinem bekannten amerikanischen Kollegen auch "Helmut Newton des Ostens" genannt. "Aber Rössler fotografierte Frauen, die auch unsere Nachbarinnen oder Kolleginnen hätten sein können, bei Newton dagegen wirkten die Models irgendwie unnahbar." Und er wies auch darauf hin, welch Selbstbewusstein aus vielen der Fotos spricht.
Der Magdeburger Fotograf Hans-Wulf Kunze sprach über die Auswahl der Fotos, die er gemeinsam mit Salender durchführte. Es muss schwierig gewesen zu sein, aus dem riesigen Werk Rösslers nur einige auszuwählen. Und er wies auch auf Rösslers Schaffen hin, dass neben den bekannten Aktfotos auch die Modefotografie und Reisereportagen umfasste. Auch davon ist in der Ausstellung ein kleiner Ausschnitt zu sehen.
Günter Rössler wurde 1926 in Leipzig geboren und studierte von 1948 bis 1951 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Danach arbeitete er zunächst als Reportagefotograf im In- und Ausland. Seit den späten 60er Jahren kam auch seine Aktfotografie hinzu, er fotografierte regelmäßig für das Magazin und auch für Ausstellungen. Am 31.12.2012 starb Günter Rössler in Leipzig.
Meine Favoriten in der Ausstellung sind übrigens das großformatige Porträt der Frau mit den von Baden feuchten Haaren und die beiden Fotos, die unten in meiner Fotoreihe als letzte zu sehen sind. Titel oder andere Angaben wie das Entstehungsjahr gab es übrigens nicht. Das vorletzte Foto hätte von mir den Titel "Traum in weiß" bekommen und das letzte: "Das Bett des Fotografen". Denn dieser fehlte auf dem Foto – er musste schließlich daneben stehen und das Foto machen.
Was mich an den Fotos – abgesehen von der wunderbarenDarstellung der Frauen – immer wieder beeindruckt, ist das Spiel mit Licht und Schatten, mit Schatten bis hin zum tiefen schwarz, die den Blick ebenso lenken wie Teile des Bildes verbergen.
Die Ausstelllung ist im ersten Obergeschoss der Stadtsparkasse am Alten Markt (vom Schalterraum aus auf der Wendeltreppe nach oben) zu sehen, bis zum 1. November jeweils zu den Öffnungszeiten der Sparkasse (Mo. – Do. 10 – 17 Uhr, Fr. 10 – 14 Uhr).
Mathias Geraldy (links) und Frank Salender |
Hans-Wulf Kunze |
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